Die Aktivistinnen und Aktivisten in Lützerath am Braunkohletagebau Garzweiler wollen die geplante Räumung wochenlang verzögern. „Wir hoffen, dass wir Lützerath sechs Wochen lang halten können“, sagte Dina Hamid, Sprecherin der Initiative Lützerath, heute. Derzeit befinden sich 700 Menschen in dem Erkelenzer Ortsteil. Geplant seien unter anderem Sitzblockaden sowie die Besetzung von Baumhäusern und Hütten. Die aus wenigen Häusern bestehende Ortschaft liegt unmittelbar an der Abbruchkante des Tagebaus. Die Räumung wird in naher Zukunft erwartet.
Die Vertreter des aus mehreren Gruppen bestehenden Aktionsbündnisses „Lützerath unräumbar“ bekräftigten ihre Entschlossenheit, der Räumung entgegenzutreten. In dem Bündnis haben sich unter anderem Organisationen und Initiativen wie „Ende Gelände“, „Fridays for Future“, „Alle Dörfer bleiben“ und „Letzte Generation“ zusammengeschlossen.
Letzte Häuser sollen weg
In dem ländlichen Ortsteil haben sich Kohlegegnerinnen und -gegner niedergelassen. Sie leben in besetzten Gebäuden, Zelten und Baumhäusern. Die ursprünglichen Bewohnerinnen und Bewohner sind längst weggezogen. Die Umsiedlung von Lützerath und umliegender Orte begann im Jahr 2006.
Boden und Häuser des von Ackerbau geprägten Ortes gehören längst der Tagebaubetreiberin RWE. Mit dem Energieunternehmen haben die grün geführten Wirtschaftsministerien in Bund und NRW im Oktober 2022 einen auf 2030 vorgezogenen Kohleausstieg im Rheinland vereinbart. Fünf zuvor vom Abriss bedrohte Dörfer im Umfeld des Tagebaus sollen erhalten bleiben. Der Ort Lützerath mit nur noch wenigen Häusern soll aber weichen, um die darunter liegende Kohle abzubauen.