USA: Kein Auslieferungsgesuch für Bolsonaro erhalten

Nach dem Angriff von radikalischen Anhängern des ehemaligen brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro auf das Regierungsviertel in Brasilia haben die Vereinigten Staaten bisher keinen Auslieferungsantrag gegen den früheren Staatschef erhalten. „Uns hat bis jetzt kein offizielles Gesuch der brasilianischen Regierung bezüglich Bolsonaro erreicht“, sagte der Nationale Sicherheitsberater Jake Sullivan gestern bei einem Besuch von US-Präsident Joe Biden in Mexiko-Stadt. „Sollte ein solcher Antrag gestellt werden, nehmen wir ihn ernst.“

Bolsonaro war bereits zwei Tage vor dem Ende seiner Amtszeit zu Neujahr mit seiner Familie in die USA geflogen. Einem Medienbericht zufolge befindet sich Bolsonaro seit gestern in einem Spital in Orlando (US-Bundesstaat Florida) in Behandlung. Hintergrund seien Unterleibsschmerzen, seine Zustand sei aber „nicht besorgniserregend“, so die Zeitung „O Globo“ mit Verweis auf eine der Familie Bolsonaros nahestehende Quelle.

Aufgebrachte Bolsonaro-Anhänger hatten am Sonntag den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasilia gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Staatschef Luiz Inacio Lula da Silva warf seinem Vorgänger Bolsonaro vor, seine Anhänger aufgestachelt zu haben. Der ehemalige Präsident wies die Anschuldigungen zurück und verurteilte den Angriff auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

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