Wien, Paris, Berlin bestellen iranische Botschafter ein

Im Iran hat die Justiz drei weitere Todesurteile im Zusammenhang mit den systemkritischen Protesten gesprochen. Wie das Justizportal Misan heute mitteilte, wird den Verurteilten zur Last gelegt, im November drei Sicherheitsbeamte in der Millionenstadt Isfahan im Zentraliran getötet zu haben. Gegen die Urteile kann noch Berufung eingelegt werden.

In dem Prozess wurden zudem gegen fünf weitere Männer Haftstrafen verhängt, unter ihnen der Ex-Fußballprofi Amir Nasr-Asadani. Nasr-Asadani wurde in drei Anklagepunkten zu insgesamt 26 Jahren Gefängnis verurteilt. Ein weiterer Mann sei freigesprochen worden.

Als Reaktion zitierten Österreich, Deutschland, Frankreich, Dänemark und Norwegen die iranischen Botschafter in die Außenministerien. „Ich verurteile aufs Schärfste die Hinrichtung von #MohammadMehdiKarami & Seyyed #MohammadHosseini, die im Zusammenhang mit Protesten in #Iran festgenommen wurden. Der iranische Botschafter wurde heute vorgeladen. Österreich lehnt die Todesstrafe unter allen Umständen ab & setzt sich weltweit nachdrücklich für ihre Abschaffung ein“, schrieb Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Das iranische Regime setze „auf die Todesstrafe als Mittel der Unterdrückung. Das ist entsetzlich“, twitterte der deutsche Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).