Die Tochter des früheren iranischen Präsidenten Akbar Haschemi Rafsandschani ist im Iran wegen „Propaganda“ gegen die Islamische Republik und Vergehen gegen die nationale Sicherheit zu einer fünfjährigen Haftstrafe verurteilt worden. Das teilte heute ihre Anwältin Neda Schams der Nachrichtenagentur AFP mit. Schams kündigte zugleich an, gegen das Urteil in Berufung zu gehen.
Faeseh Haschemi Rafsandschani war Ende September in der Hauptstadt Teheran festgenommen worden. Ihr wurde vorgeworfen, zur Teilnahme an den regierungskritischen Protesten nach dem Tod der Kurdin Mahsa Amini nach deren Festnahme durch die Religionspolizei aufgerufen zu haben.
Die Frauenrechtlerin und frühere Abgeordnete Faeseh Haschemi Rafsandschani war bereits zuvor mehrfach ins Visier der iranischen Justiz geraten. Im März 2022 wurde sie nach Angaben eines Justizsprechers zu 15 Monaten Gefängnis verurteilt, Internetaktivitäten wurden ihr für zwei Jahre untersagt. Im Jahr 2012 war sie wegen „Propaganda“ gegen die Islamische Republik festgenommen und zu einer sechsmonatigen Haftstrafe verurteilt worden.
Ihr Vater war von 1989 bis 1997 Präsident. Akbar Haschemi Rafsandschani galt als gemäßigt und setzte sich für eine Verbesserung der Beziehungen zum Westen ein. Er starb im Jahr 2017.