Premiere in GB: Jumbo als Startrampe für Satelliten

Erstmals ist ein Jumbojet als fliegende Startrampe für Weltraum-Satelliten von britischem Boden abgeflogen. Die umgebaute Maschine namens „Cosmic Girl“ hob gestern am späten Abend vom Flughafen Newquay in Südwestengland ab. In rund 10,7 Kilometern Höhe über dem Atlantischen Ozean sollte das umfunktionierte Flugzeug vom Typ Boeing 747 dann eine Trägerrakete ins All schicken, die wiederum neun kleine Satelliten in die Umlaufbahn bringt. Dabei geht es um zivile wie um militärische Nutzung.

Zuständig ist das US-Raumfahrtunternehmen Virgin Orbit des britischen Milliardärs Richard Branson, das seit 2021 bereits ähnliche Starts in den USA durchführt. Zu Ehren der britischen Rockband Rolling Stones heißt die Mission „Start Me Up“ nach dem gleichnamigen Hit der Gruppe um Frontman Mick Jagger.

Newquay ist einer von insgesamt sieben geplanten Spaceports im Vereinigten Königreich. Der erste Vertikalstart einer Rakete ist im Laufe des Jahres in Schottland geplant. Die Regierung hofft, dass die Raumfahrtindustrie im kommenden Jahrzehnt rund 3,8 Milliarden Pfund (4,3 Mrd Euro) zur britischen Wirtschaft beitragen wird.