Mindestens 17 Tote bei Protesten in Peru

Die Zahl der Toten bei neuen Protesten gegen die Regierung im Süden von Peru ist auf mindestens 17 gestiegen. Das teilte die Ombudsstelle des südamerikanischen Landes gestern Abend (Ortszeit) mit. Zuvor hatten einander Demonstrierende und Sicherheitskräfte in der Stadt Juliaca nahe dem Titicaca-See gewalttätige Auseinandersetzungen geliefert.

Die 17 Toten habe es in Juliaca gegeben, ein weiterer Mensch sei im nahe gelegenen Ort Chucuito bei Straßenblockaden ums Leben gekommen, hieß es in dem Tweet weiter.

Gegen Übergangspräsidentin gerichtet

Die Ombudsstelle rief sowohl Armee und Polizei als auch Demonstrantinnen und Demonstranten zur Zurückhaltung auf. Vor wenigen Tagen hatten Regierungsgegner bereits versucht, den Flughafen von Juliaca zu stürmen und der Polizei heftige Straßenschlachten geliefert.

Die Proteste richten sich gegen die Regierung von Übergangspräsidentin Dina Boluarte. Die Demonstranten fordern den Rücktritt der Staatschefin, die Auflösung des Kongresses und die Freilassung des inhaftierten Ex-Präsidenten Pedro Castillo.

Unterstützen abgesetzten Präsidenten in Machtkampf

Der frühere Dorfschullehrer wollte im Dezember einem Misstrauensvotum zuvorkommen und löste den Kongress auf. Das Parlament enthob ihn daraufhin des Amtes. Er wurde wegen des Vorwurfs eines versuchten Staatsstreichs festgenommen und sitzt weiter in Untersuchungshaft. Seine Anhänger gingen seit der Festnahme immer wieder auf die Straße.