M3GAN und Cady (Violet McGraw) in Film M3GAN
Universal Studios
„M3gan“

Horrorhit mit Killerroboter

Seit dem US-Kinostart letztes Wochenende verspricht der Horrorschocker „M3gan“ zum ersten Kassenschlager des Jahres zu werden. Dabei rührt die Idee von Produzent James Wan („Saw“), eine zeitgemäße Version des Genreklassikers „Chucky, die Mörderpuppe“ zu schaffen, an grundsätzliche Ängste im Umgang mit künstlicher Intelligenz.

Ein Spielzeug, das einem Kind nach dem Verlust seiner Eltern Trost und emotionalen Halt spenden soll – dafür ist die Roboterpuppe M3gan eigentlich gedacht. Doch schon bald beginnt der „Modell 3 Generative Android“, seine Programmierung allzu ernst zu nehmen.

Als Gemma (Allison Williams), die für ihre achtjährige Nichte Cady (Violet McGraw) sorgt, diese anweist, auch das Gemüse auf der abendlichen Pizza zu essen, eilt der mädchenhafte Android seinem Schützling sofort zu Hilfe: „Laut aktuellen Studien werden Kinder, die Gemüse essen müssen, als Erwachsene mit hoher Wahrscheinlichkeit wenig Gemüse essen.“

Unter diesem Tischgespräch schwellt ein Konflikt, der sich nach einer Idee des Horrorgenrestars und Produzenten Wan schon bald in Gewalt entlädt und zu gefüllten Leichensäcke führt: M3gan nimmt ihren Auftrag so ernst, dass sie sich nicht mehr kontrollieren lässt.

„Chucky“ für eine neue Generation

Für Fans galt Wan schon seit der „Annabelle“-Reihe als Spezialist für Mörderpuppen, eine Idee, die auf den Klassiker „Chucky – Die Mörderpuppe“ (1988) verweist. Diese Wahrnehmung habe ihn erst auf die Idee für „M3gan“ gebracht, wie Wan gegenüber der Onlineplattform Deadline erzählte: „In meinen früheren Puppenfilmen haben sie niemanden umgebracht. Annabelle steht nie auf und läuft herum. Alle sagen, ich sei der Killerpuppentyp. Also habe ich gesagt, ich mache einen Killerpuppenfilm für eine ganz neue Generation. Die Kinder von heute sind nicht mit Chucky aufgewachsen, so wie wir.“

Szene aus dem Film M3GAN
Universal Studios
Gemma (Allison Williams), M3gan (Amie Donald) und Cary (Violet McGraw) diskutieren Ernährungsgewohnheiten

Während es bei der inzwischen siebenteiligen Chucky-Serie übernatürlich zugeht – der Serienmörder transferiert mittels Vodoozauber seinen Geist in die Puppe, um als diese weiter zu wüten –, rührt „M3gan“ an weitaus zeitgemäßere Ängste.

Nicht erst seit dem leistungsstarken Bot „ChatGPT“ wird vielfach diskutiert, ob künstliche Intelligenz für Menschen zunehmend unkontrollierbar wird – das Unbehagen, die Maschinen könnten überhandnehmen und sich gegen die Menschen auflehnen, ist seit der Moderne ein fixer Bestandteil populärer Fantasien. Von Karel Capeks Drama „R. U. R.“, in dem 1921 zum ersten mal das Kunstwort „Roboter“ auftauchte, bis hin nzu Sci-Fi-Klassikern wie „Matrix“, Romanen wie Ian McEwans Roman „Maschinen wie ich“ und eben Horrorschockern wie „M3gan“ wird diese Vorstellung immer wieder aktualisiert.

Mit TikTok zum Kassenschlager

Der überaus erfolgreiche US-Kinostart gibt dem Konzept recht. „M3gan“ spielte nach Schätzungen am ersten Wochenende 30,2 Millionen Dollar (rund 28 Mio. Euro) ein, während „Avatar: Der Weg des Wassers“ weiterhin an der Spitze der Kinokassen steht. Schon ist von einer Fortsetzung die Rede.

@tutorialsbykati

Antwort auf @Nina M3GAN - AB 12. Januar im Kino. 🥳 #m3gan #m3ganfilm #m3gandance

♬ Pomegranate - Chris Alan Lee

Neben dem schaurigen Spiel mit der Maschinenangst hat aber auch die Social-Media-Plattform TikTok zu dem Hype um „M3gan“ beigetragen: In einer Szene, kurz vor dem blutigen Höhepunkt des Films, beginnt der Killerroboter zu tanzen: M3gan rollt ihre Wirbelsäule, schwenkt die Hüften und dreht sich mit den Händen im Kreis. Seit Tagen kursieren unter dem Hashtag „#m3gandance“ Videos von Nutzerinnen und Nutzern auf TikTok, die den Tanz nachahmen. Eigentlich ist die skurrile Szene dann aber doch einen menschliche Leistung: Hinter M3gan steckt die zwölfjährige Schauspielerin Amie Donald.