Antenne in den Bergen von Salt Lake City
Salt Lake City Public Lands
Salt Lake City

Anhaltendes Rätsel um mysteriöse Antennen

Im US-Bundesstaat Utah sorgen rund um die Hauptstadt Salt Lake City installierte Antennen für anhaltendes Rätselraten. Nachdem schon vor Monaten eine Handvoll der aus Antennen, Solarpaneel und Batteriekasten bestehenden Geräte entdeckt worden war, gab es lokalen Medienberichten zufolge zuletzt wieder gehäufte Funde. Was es mit Utahs „mysteriösen Antennen“ auf sich hat, bleibt weiter offen – es gibt aber einen Verdacht.

Die örtlichen Regierungsbeamten seien nach Angaben des Onlineportals Gizmodo mittlerweile allerdings nicht nur „ratlos, wer dafür verantwortlich ist oder wozu die Anlagen dienen“, sie „scheinen auch ziemlich verärgert darüber zu sein, dass sie den Mist immer wieder abbauen müssen“.

Laut Tyler Fonarow vom Salt Lake City Public Lands Department seien in dem von der Behörde verwalteten Umland der Stadt zuletzt rund ein Dutzend neue Antennenanlagen gefunden worden – und es wird vermutet, dass es noch mehr gibt. Die neu entdeckten Geräte seien „auf verschiedenen Gipfeln und Kuppen und Graten rund um die Ausläufer des Gebirges festgeschraubt“ gewesen und teilweise von der Stadt wieder entfernt worden, wie Fonarow gegenüber dem Nachrichtenportal Coast to Coast weiter ausführte.

Mitarbeiter transportieren Antenne ab
Salt Lake City Public Lands
Einige der gefundenen Antennen sind bereits wieder abgebaut

Verbindung zu Uni?

Der lokale Nachrichtensender KSL-5 verweist hier auch auf eine auf dem Gelände der Universität von Utah gefundene Antenne. Ob es eine Verbindung zu den anderen Anlagen gibt, sei nach Angaben der Universität aber noch nicht bekannt.

„Soweit wir wissen, gehört der Turm auf dem Universitätsgelände weder der Universität noch wird er von ihr betrieben“, hieß es dazu in einer Aussendung. Seit man von der Stadt auf die nicht genehmigten Antennen aufmerksam gemacht wurde, arbeite man aber mit den zuständigen Behörden aktiv zusammen, „um festzustellen, ob ein Mitglied unserer Campusgemeinschaft mit den Türmen in Verbindung steht“.

Noch zu wenig, „um zu spekulieren“

Die Antennen wiesen keine Identifizierungsmerkmale auf, so Fonarow, der gegenüber KSL-5 eingestand, dass man immer noch nicht genug wisse, „um zu spekulieren, worum es sich dabei handelt“. Aufschlüsse erwartet Fonarow unter anderem von der offenbar noch ausstehenden genauen Untersuchung der gefundenen Geräte. „Wir haben ehrlich gesagt nicht einmal die Box geöffnet“, so Fonarow mit Verweis auf die bei den Antennen gefundenen Batteriekasten.

Gleichzeitig bestätigte Fonarow die Vermutung, wonach die Antennen „mit Kryptowährung zu tun haben könnten“. Im Raum steht ein Zusammenhang mit einem Netzwerk, bei dem die Antennen zum Mining einer als Helium bekannten Kryptowährung verwendet werden könnten. Ob die Spur zum Helium Network hält, bleibt offen und sei, wie unter anderem das IT-Portal Heise anmerkte, nicht mehr als einer von mehreren Erklärungsversuchen.

„Wir wollen das jetzt stoppen“

Ob jemals jemand für die nicht genehmigten Geräte belangt werden könne, sei laut Fonarow auch weiter völlig offen. Ungeachtet dessen wolle Salt Lake City „das jetzt stoppen, bevor es zu einer Müllhalde für Dutzende weiterer Antennen wird“.

Monolith in Utah
IMAGO/Cover-Images
Vor rund zwei Jahren sorgte eine in Utah gefundene Metallstele weltweit für Schlagzeilen

„Vermutlich hofft die Stadt, indem sie auf das Problem aufmerksam macht, dass derjenige, der die Geräte installiert, dem mysteriösen Projekt ein Ende setzt“, so Coast to Coast mit Verweis auf den „berüchtigten Monolithenwahn“ vor rund zwei Jahren, „der ebenfalls in Utah begann“. Eine damals in der Wüste von Utah von nach wie vor Unbekannten errichtete Metallstele sorgte in der Folge weltweit für Schlagzeilen – unter anderem auch, weil plötzlich auch anderswo, darunter in Oberösterreich, weitere derartige Objekte auftauchten.