Frauenmorde in Spanien rufen Justiz auf den Plan

Nach einer starken Zunahme der Gewalt an Frauen in Spanien in den vergangenen Wochen haben die zuständigen Behörden Maßnahmen ergriffen. Die Staatsanwälte des Landes sollen künftig auch dann vorsorgliche Maßnahmen zum Schutz der Opfer häuslicher Gewalt beantragen, wenn keine Anzeige erstattet wurde, aber ausreichend Indizien für eine Gefährdung vorliegen. Das ordnete gestern die Staatsanwältin der Kammer gegen Gewalt an Frauen, Teresa Peramato, an. Innenminister Fernando Grande-Marlaska hatte die Polizei zu noch größerer Wachsamkeit aufgerufen.

Im Dezember waren in Spanien nach Zahlen des Ministeriums für Gleichstellung elf Frauen von aktuellen oder früheren Partnern getötet worden. Das ist der höchste Monatswert der vergangenen fünf Jahre. Die jüngste Zunahme zeige, dass „irgendwo Fehler gemacht werden“, räumte die Sprecherin der linken Regierung, Isabel Rodriguez, ein. Das spanische Schutzsystem sei seit Jahren zwar „bahnbrechend“, aber man müsse nun schauen, ob es „Modernisierungsbedarf“ gebe.