Demonstration gegen Lützerath-Räumung

In Deutschland gehen Klimaaktivstinnen und -aktivisten gegen die Räumung des deutschen Braunkohleortes Lützerath auf die Straßen. An dem Demonstrationszug vom Erkelenzer Ortsteil Keyenberg in Richtung des etwa vier Kilometer entfernten Lützerath beteiligten sich nach Schätzung der Polizei etwa 800 Menschen. Die Aktion wurde von mehreren Initiativen unterstützt.

Unter den Teilnehmenden war auch die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer. Sie trug ein Schild mit der Aufschrift „Klimaschutz ist Handarbeit“. Die Aktivisten wurden auf einem Zufahrtsweg in den Braunkohleort von der Polizei eingekesselt. „Wir wollen hier sitzen bleiben, bis wir weggetragen werden“, sagte Neubauer der dpa.

Neubauer hatte unmittelbar vor dem Start der Demonstration der Polizei deren Vorgehen bei der Räumung vorgeworfen. Dass die Polizei die Räumung bei Dunkelheit und bis in die Nacht hinein fortgesetzt habe, sei gefährlich und unverständlich, sagte sie vor Journalisten.

Polizei kündigt Abrissarbeiten in Lützerath an

Die Polizei kündigte unterdessen Abriss- und Baumfällarbeiten an. Durchgeführt werden diese von RWE, dem Konzern gehört die Ortschaft. Wenn die Polizei einen Bereich für gesichert erkläre, werde man mit den Arbeiten beginnen, sagte ein RWE-Sprecher.

Wo die Abrissarbeiten sein werden, wollte er nicht sagen. Massive Gebäude werden aber wohl noch nicht so schnell von Abrissarbeiten betroffen sein, weil dort noch Menschen sind. Bereits gestern waren ein erstes Baumhaus abgebaut und Bäume gefällt worden. Diese Arbeiten gingen am zweiten Tag der Räumung weiter.

Ein Großaufgebot der Polizei hatte gestern mit der Räumung des von Aktivisten besetzten Braunkohleorts begonnen. Die Siedlung soll abgerissen werden, um die darunter liegenden Kohlevorkommen fördern zu können. Klimaaktivisten wollen das verhindern. Der Energiekonzern RWE hat mittlerweile einen Doppelzaun um Lützerath aufgebaut, um Unbefugte am Betreten zu hindern.