Erste Gebäude in Lützerath werden abgerissen

Im besetzten deutschen Braunkohleort Lützerath haben Arbeiter damit begonnen, eine ehemalige landwirtschaftliche Halle abzureißen. Zwei Bagger seien im Einsatz, berichtete ein dpa-Reporter. In kurzer Zeit sei eine Außenwand entfernt worden. Berichten zufolge wurden auch weitere Hütten mit Baggern entfernt. Zudem wurde ein Baumhaus der Aktivisten und Aktivistinnen aus knapp zehn Meter Höhe zum Absturz gebracht.

Der Energiekonzern RWE hatte am Vormittag einen „geordneten Rückbau“ in den von der Polizei freigegebenen Bereichen in Lützerath angekündigt. Die Polizei prüfte unterdessen auch Hinweise auf eine Tunnelanlage im Ort. Zuvor hatte die Exekutive die gestern begonnene Räumungsaktion fortgesetzt.

Ein Bagger entfernt eine Hütte in Lützerath
Reuters/Wolfgang Rattay

Massive Gebäude werden indes wohl nicht so schnell von Abrissarbeiten betroffen sein, weil dort noch Menschen sind. Bereits gestern waren ein erstes Baumhaus abgebaut und Bäume gefällt worden.

Demo gegen Lützerath-Räumung

Außerdem demonstrierten heute mehrere hundert Menschen gegen die Räumung des Braunkohleortes. An dem Demonstrationszug vom Erkelenzer Ortsteil Keyenberg in Richtung des etwa vier Kilometer entfernten Lützerath beteiligten sich nach Schätzung der Polizei etwa 800 Menschen. Die Aktion wurde von mehreren Initiativen unterstützt. Unter den Teilnehmern war auch die „Fridays for Future“-Aktivistin Luisa Neubauer.

Kein schnelles Einsatzende

Sie trug ein Schild mit der Aufschrift „Klimaschutz ist Handarbeit“. Neubauer und mehrere Dutzend weitere Demoteilnehmer, die sitzend den Weg blockierten, wurden dann von Polizisten umstellt. „Wir wollen hier sitzen bleiben, bis wir weggetragen werden“, sagte Neubauer der dpa.

Trotz der schnellen Fortschritte bei der Räumung geht die Polizei nicht von einem kurzfristigen Ende des Einsatzes aus. „Wir wissen nicht, wann der Einsatz zu Ende ist“, sagte ein Polizeisprecher heute.