Beschimpfungen für Geld? Neue Vorwürfe in Schachskandal

Die Schachwelt steht nach wie vor nicht still – der Streit zwischen dem erst 19-jährigen Großmeister Hans Niemann und Weltmeister Magnus Carlsen geht auch vor Gericht weiter. Gestern wurden neue Vorwürfe bekannt, wie der „Guardian“ berichtet.

Niemann wirft Carlsen nun vor, einem weiteren Schachgroßmeister Geld gezahlt zu haben, um Niemann als „Schummler“ zu beschimpfen. Dafür soll er 300 Euro erhalten haben, so der Vorwurf.

Auch Österreich in Verfahren genannt

Auch Österreich spielt in dem nun erweiterten Gerichtsdokument eine Rolle. Ausgerechnet bei der Europäischen Clubmeisterschaft in Mayrhofen soll das norwegische Team – mitsamt Carlsen – in einigen Bars laut „Jukse Hans“ („Schummler Hans“) gerufen haben.

Der 19-Jährige fordert 100 Millionen US-Dollar Schadenersatz von Carlsen und weiteren Personen wegen Verleumdung, übler Nachrede und „unrechtmäßiger Absprachen, um ihn in dem Beruf, dem er sein Leben gewidmet hat, auf die schwarze Liste zu setzen“, heißt es in dem Dokument, aus dem der „Guardian“ zitiert.

Carlen und Niemann halten die Schachwelt in Atem

Die Kontroverse um Carlsen und Niemann sorgt in der Schachwelt schon seit Wochen für Wirbel. Carlsen hatte sich Anfang September von einem Schachturnier in den USA zurückgezogen, nachdem Niemann ihn dort geschlagen hatte.

Zwei Wochen später brach Carlsen ein Spiel gegen Niemann bei einem Onlineschachturnier nach nur einem Zug ab. Ende September äußerte der 31-Jährige dann erstmals konkrete Betrugsvorwürfe gegen den 19-jährigen Niemann. Carlsen sagte, Niemann habe mehr betrogen, als er zugegeben habe – auch noch in letzter Zeit.

Absurde Vorwürfe machten weltweit die Runde

Niemann hatte in der Vergangenheit zugegeben, bei Onlineturnieren zweimal betrogen zu haben – einmal im Alter von zwölf und einmal im Alter von 16 Jahren. Rund um die Betrugsvorwürfe kamen teils bizarre Gerüchte auf, vor allem was die möglichen Schummelmethoden des jungen Schachspielers anbelangt. Daraufhin bot er sogar an, nackt zu spielen, um seine Unschuld zu beweisen.