Kältewelle: Teheran schließt wegen Gaskrise Ämter und Unis

Wegen akuten Gasmangels inmitten einer Kältewelle im Iran hat die Regierung des Landes auch in der Hauptstadt Teheran fast alle Ämter sowie Bildungseinrichtungen geschlossen. Um Energie zu sparen, bleiben ab heute alle Ministerien, Behörden, Schulen und Universitäten zu, wie das Gouverneursamt über das Staatsfernsehen erklärte. Geöffnet sind nur Banken und Notfalldienste. Auch in anderen Provinzen mussten wegen der Gaskrise Einrichtungen und Behörden geschlossen werden.

Hintergrund ist die aktuelle Kältewelle. Der Gasverbrauch stieg zuletzt laut Ölministerium im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 30 Prozent. Um die „kritische Lage“ zu überbrücken, rief das Ministerium zum Energiesparen auf.

Die Maßnahmen führten zu heftiger Kritik in der Bevölkerung. Viele fragten empört, wie ein Land, das über die weltweit zweitgrößten Gasreserven verfügt, nicht mit einer Kältewelle fertig werden könne. Es gehe daher nicht um Gasknappheit, sondern um schlechtes Management im Ölministerium, so die Kritik.

Der Iran hat zwar große Öl- und Gasreserven, die Infrastruktur der Anlagen ist aber veraltet. Wegen der internationalen Sanktionen hat die Regierung von Präsident Ebrahim Raisi weder Geld noch internationale Partner, um die Anlagen auszubauen und zu erneuern.