Räumung von Lützerath geht weiter

Die deutsche Polizei hat heute die Räumung des von Klimaschutzaktivisten und -aktivistinnen besetzten Ortes Lützerath fortgesetzt, der für den Braunkohleabbau abgerissen werden soll. „Die Arbeiten gehen weiter“, sagte ein Polizeisprecher. Einsatzkräfte kletterten auf Bäume, auf denen Menschen ausharrten, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Eine Aktivistin sei später heruntergeholt worden.

Polizisten stehen in Lützerath (Deutschland) vor einem noch besetzten Baumhaus der Klimaaktivisten
APA/Federico Gambarini

Nach Angaben des Energiekonzerns RWE laufen zudem Vorbereitungen, um Aktivisten aus einem Tunnel zu holen. Laut Polizei ist der Einsatz in dem Tunnel übergeben worden. Es handle sich um eine „Rettung“, die nun in den Händen von RWE und THW liege, sagte ein Polizeisprecher.

Tausende zu Demonstration erwartet

„Wir gehen davon aus, dass es ihnen gut geht“, sagte Bente Opitz von der Initiative „Lützerath lebt“. Die Aktivisten hätten genug zu essen und könnten mehrere Tage in dem Tunnel ausharren. Nach Angaben von „Lützerath lebt“ sind noch mehrere Dutzend Aktivisten in Lützerath, auf Dächern und in Bäumen.

Die Polizei machte zur Anzahl der verbliebenen Aktivisten zunächst keine Angaben. „Oberirdisch sind wir so gut wie durch“, hatte ein Sprecher in der Früh gesagt. Es gebe noch etwa 15 „Strukturen“ der Aktivistinnen und Aktivisten, darunter Baumhäuser und Verschläge, hieß es.

Zu einer Demonstration gegen die Räumung in der Nähe der Siedlung werden Tausende Menschen erwartet. Ein Bündnis aus Umweltverbänden und klimapolitischen Initiativen erwartet nach eigenen Angaben mehr als zehntausend Teilnehmer und Teilnehmerinnen. Der Protestzug führt zunächst durch den Ort Keyenberg, der wie Lützerath zur Stadt Erkelenz gehört. In der Nähe Lützeraths folgt eine Abschlusskundgebung. Zu dem Protestzug werden auch die Klimaaktivistinnen Greta Thunberg und Luisa Neubauer erwartet.