NATO-Chef erwartet „in naher Zukunft“ mehr Waffenlieferungen

Vor neuen Gesprächen im deutschen Ramstein über westliche Militärhilfe für die Ukraine hat sich NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg für die Lieferung weiterer schwerer Waffen an die Ukraine ausgesprochen. „Die jüngsten Zusagen für schweres Kriegsgerät sind wichtig – und ich erwarte schon in naher Zukunft mehr“, sagte Stoltenberg dem „Handelsblatt“.

Großbritannien hatte gestern angekündigt, der Ukraine 14 Kampfpanzer vom Typ Challenger 2 zur Verfügung zu stellen. Auf die Frage, ob sich auch Deutschland jetzt bewegen müsse, sagte Stoltenberg: „Wir sind in einer entscheidenden Phase des Krieges. Wir erleben heftige Gefechte. Daher ist es wichtig, dass wir die Ukraine mit den Waffen ausstatten, die sie braucht, um zu gewinnen – und als unabhängige Nation fortzubestehen.“ Militärische Unterstützung für die Ukraine sei der schnellste Weg zum Frieden.

Stoltenberg warnte davor, Russland im Ukraine-Krieg zu unterschätzen. „Was ihnen an Moral und Ausbildung fehlt, versuchen die Russen mit schierer Masse zu kompensieren. Und sie haben demonstriert, dass sie bereit sind, für ihre Ziele hohe Verluste in Kauf zu nehmen.“