Lützerath: Letzte Aktivisten verließen Tunnel

Fünf Tage nach Beginn der Räumung von Lützerath haben zwei noch verbliebene Klimaaktivisten einen unterirdischen Tunnel unter der ehemaligen Siedlung in Deutschland verlassen. Das berichtete ein dpa-Reporter heute.

Die Aktivisten im Tunnel galten als letzte Besetzer von Lützerath. Nach der fast vollständigen Räumung des Protestdorfes durch die Polizei haben Klimaaktivisten und -aktivistinnen in der Gegend aber weiter mit Aktionen gegen den Braunkohleabbau protestiert.

Klimaaktivisten verlassen einen Tunnel in Lützerath
APA/AFP/Ina Fassbender

Im rund 20 Kilometer entfernten Tagebau Hambach werde seit den frühen Morgenstunden ein Schaufelradbagger besetzt, wie ein RWE-Sprecher heute mitteilte. Außerdem seilten sich Klimaaktivisten in Rollstühlen von einer Autobahnbrücke bei Lützerath ab.

Der Bagger im rheinischen Braunkohlerevier habe den Betrieb eingestellt, sagte ein RWE-Sprecher. Es seien insgesamt vier Menschen auf dem Bagger. Die Polizei sei informiert.

Nach Angaben der Protestgruppe „Gegenangriff – für das gute Leben“ haben acht Aktivisten den Bagger besetzt. Mit der Aktion wolle man sich mit den Menschen im Dorf Lützerath solidarisch zeigen. Zudem kritisierte die Gruppe das dortige Vorgehen der Polizei und forderte die Vergesellschaftung der Energieproduktion.

Gut vier Kilometer Luftlinie von Lützerath entfernt seilten sich außerdem Klimaaktivisten von einer Autobahnbrücke ab. Es handle sich um zwei Personen im Rollstuhl, sagte ein Polizeisprecher. Der Verkehr auf der Autobahn 44 darüber laufe derzeit, auf der Landstraße unter der Brücke gehe dagegen nichts mehr.