Teichtmeister: Mayer schreckt sich „nicht vor Konsequenzen“

Für Kunst- und Kulturstaatssekretärin Andrea Mayer (Grüne) ist es angesichts der Causa Florian Teichtmeister „unmöglich, einfach zur Tagesordnung überzugehen“. Deswegen begann sie heute ihre Präsentation des Österreich-Beitrages zur Kunstbiennale 2024 mit „ein paar Worten zum Aktuellen“. Wenn es „um Missbrauch an Kindern und die Darstellung dessen“ gehe, dürfe es „keine Verharmlosung und keine Toleranz geben“.

Sie wolle den Opfern „mein tief empfundenes Mitgefühl ausdrücken“ und verspreche, „dass wir alles tun werden, um sicherzugehen, dass auf allen Ebenen richtig im Sinne der notwendigen Sorgfaltspflicht gehandelt wurde“.

Eine von Bundestheater-Holding und Burgtheater angeforderte Chronologie über Informationsflüsse, über daraus resultierendes Handeln und darüber, „wer wann welche Fragen gestellt hat“, werde man demnächst erhalten und sich arbeitsrechtlich und gesellschaftsrechtlich genau ansehen, „ob richtig gehandelt wurde“.

Mayer fordert Transparenz

Danach werde man sehen, „was für Schlüsse zu ziehen sind“. Darauf, welche Konsequenzen es geben könne, wenn eben nicht richtig gehandelt wurde, wollte sich Mayer nicht einlassen. „Aber ich schreck mich nicht vor Konsequenzen.“ „Wichtig ist, dass wir für Transparenz stehen; dass wir keine Verharmlosung durchgehen lassen, keine Toleranz walten lassen“, so Mayer.

FPÖ und ÖVP fordern Aufklärung

Die FPÖ kündigte indes parlamentarische Anfragen zu diesem Thema an. „Nicht nur Vizekanzler Kogler und seine Staatssekretärin Mayr (sic!) haben dringenden Aufklärungsbedarf, sondern auch Innenminister Karner und Justizministerin Zadic sind gefordert. Sie müssen umgehend erklären, wie es sein konnte, dass es bis dato keinerlei Konsequenzen für den Beschuldigten gegeben hat und der Skandal der Öffentlichkeit so lange vorenthalten wurde“, so FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz in einer Aussendung.

Auch ÖVP-Kultursprecherin Maria Großbauer forderte „eine lückenlose Aufklärung“ der Causa Teichtmeister und des Vorgehens der Burgtheaterführung: „Es gibt keine Worte, um auszudrücken, wie abstoßend dieser Fall ist. Es muss ohne Rücksicht und Verharmlosung ganz genau und chronologisch aufgeklärt werden, wann wer wo worüber informiert wurde und Bescheid wusste.“ Das Wichtigste sei der Schutz der Kinder.

Burgtheater setzt „Nebenan“ ab

Nachdem bekanntgeworden ist, dass sich Schauspieler Teichtmeister im Februar aufgrund des Besitzes von Dateien mit schwerem Kindesmissbrauch vor Gericht verantworten muss, setzt das Burgtheater die Inszenierung von Daniel Kehlmanns „Nebenan“ ab, in dem Teichtmeister eine Hauptrolle innehatte.

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Wie am Freitag bekanntwurde, muss sich der Schauspieler am 8. Februar wegen schwerer Vorwürfe vor Gericht verantworten. Auf diversen Datenträgern seien 58.000 Mediendateien mit Darstellungen von schwerem Kindesmissbrauch gefunden worden.

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