„Manche Fehler“ gemacht: Bolsonaro reagiert auf Vorwürfe

An seinem derzeitigen Aufenthaltsort in den USA hat Brasiliens Ex-Präsident Jair Bolsonaro „manche Fehler“ während seiner Amtszeit eingeräumt. Vor Anhängerinnen und Anhängern sagte er laut einem am Montag veröffentlichten Video: „Es gab Versäumnisse, ja, das ist logisch. Wir haben manche Fehler gemacht.“ Das Video mit seiner Erklärung wurde auf dem Informationsportal Metropoles veröffentlicht.

Der ehemalige brasilianische Präsident Jair Bolsonaro
IMAGO/Fotoarena/Ton Molina

Der ultrarechte ehemalige Machthaber hatte Brasilien am 30. Dezember verlassen, zwei Tage vor der Amtsübergabe an seinen linksgerichteten Nachfolger Luiz Inacio Lula da Silva. Dieser hatte Bolsonaro bei den Präsidentschaftswahlen im Oktober knapp geschlagen. Bolsonaro hat seine Wahlniederlage nie offiziell anerkannt.

In dem von Metropoles veröffentlichten Videoausschnitt empfehlen seine Anhänger Bolsonaro, nicht nach Brasilien zurückzukehren. Dort untersucht der Oberste Gerichtshof die Rolle des Ex-Präsidenten bei der gewaltsamen Erstürmung von Präsidentenpalast, Kongress und Oberstem Gericht durch Bolsonaro-Anhänger am 8. Jänner in Brasilia.

„Unglaublich“

„Ich bedauere, was da passiert ist“, sagte Bolsonaro und nannte die Ereignisse „unglaublich“. Allerdings hatte er schon vor der Wahl und auch danach systematisch Zweifel am brasilianischen Wahlsystem geschürt und vor Wahlbetrug gewarnt.

Etwa 1.200 Personen wurden im Zuge der Gewaltausbrüche in Brasilia festgenommen. Ihre Taten wurden von der Lula-Regierung, die seit dem 1. Jänner im Amt ist, als „terroristisch“ eingestuft. Bolsonaro hatte die „Verwüstungen“ verurteilt und jegliche Verwicklung in die Ausschreitungen zurückgewiesen.