Erasmus-Mittel für ungarische Privatunis eingefroren

Die Europäische Union hat die Fördermittel für das Studentenaustauschprogramm Erasmus für 21 ungarische Universitäten, die von Stiftungen getragen werden, bis auf Weiteres eingefroren. Als Gründe führte Brüssel Interessenkonflikte und Korruptionsgefahr an, da in den Kuratorien dieser Universitäten nicht nur Akademikerinnen und Akademiker, sondern auch Vertreterinnen und Vertreter aus Politik bzw. regierungsnahen Behörden sitzen.

Nach Angaben des Onlineportals ATV sitzen in den Stiftungen der betroffenen Universitäten seit Jahren vor allem Politiker der rechtsnationalen Regierungspartei FIDESZ.

Der ungarische Minister für EU-Ressourcen, Tibor Navracsic, kritisierte die EU-Vorgangsweise als „diskriminierend“, da die Teilnahme von Studentinnen und Studenten von Nichtstiftungsuniversitäten am Erasmus-Programm auch weiterhin möglich sei. Agenturangaben zufolge reist Navrascic kommende Woche nach Brüssel. Auf der Agenda steht unter anderem ein Treffen mit EU-Budgetkommissar Johannes Hahn und der EU-Forschungskommissarin Mariya Gabriel.