Kroatien: Geldstrafen für Preiserhöhungen nach Euro-Umstellung

In Kroatien, wo die Regierung mit verstärkten Kontrollen gegen ungerechtfertigte Preissteigerungen nach der Euro-Einführung vorgeht, sind gegen Wirtschaftssubjekte bisher Geldstrafen in der Gesamthöhe von 234.000 Euro verhängt worden. Regierungschef Andrej Plenkovic nannte diese Zahl heute bei der Fragestunde im Parlament und kündigte an, die Inspektionen gegen unlautere Geschäftspraktiken fortzusetzen, berichtete die Nachrichtenagentur HINA.

Zusätzlich zu Kontrollen steht der Regierung laut Plenkovic ein dreifaches Arsenal an Maßnahmen zu Verfügung, um gegen unzulässige Preiserhöhungen vorzugehen: Abschaffung von Subventionen, zusätzliche Steuer und Rückführung der Preise auf ein vorheriges Niveau. Der Premier erinnerte dabei daran, dass im Vorjahr drei Hilfspakete im Wert von 3,6 Mrd. Euro geschnürt wurden, um Haushalte und Unternehmen bei der Bewältigung der Krise zu unterstützen.

„Erzieherische Maßnahmen“

Wirtschaftsminister Davor Filipovic betonte unterdessen, dass die Besuche von staatlichen Inspektoren „die besten erzieherischen Maßnahmen“ für jene Unternehmen seien, die ihre Preise ungerechtfertigt erhöht hätten. Die Regierung hatte vor rund zwei Wochen die Unternehmen aufgefordert, die Preise auf den Stand vom 31. Dezember zurückzusetzen.

Bei bisherigen Kontrollen wurde laut dem Minister festgestellt, dass rund 30 Prozent der Geschäfte ihre Preise ungerecht erhöht haben und sie nun nach dem Besuch von Inspektoren auf das alte Niveau zurücksetzen.

Kroatien führte den Euro mit 1. Jänner ein. Bereits in den ersten Tagen des neuen Jahres häuften sich Beschwerden der Bürger über abrupt verteuerte Lebensmittel, Cafe- und Friseurbesuche. Höhere Preise werden hauptsächlich auf Preisaufrundungen bei der Währungsumstellung zurückgeführt.