EU-Korruptionsskandal: Drahtzieher will kooperieren

Im EU-Korruptionsskandal hat der mutmaßliche Drahtzieher Pier Antonio Panzeri eine umfassende Zusammenarbeit mit der belgischen Justiz zugesagt. Wie die zuständige Staatsanwaltschaft in Brüssel mitteilte, unterschrieb der ehemalige EU-Abgeordnete heute eine entsprechende Vereinbarung. Im Gegenzug werde seine Strafe reduziert.

Nach Angaben der belgischen Staatsanwaltschaft drohen Panzeri eine Gefängnisstrafe, eine Geldstrafe sowie die Beschlagnahmung von rund einer Million Euro. Der ehemalige Europaabgeordnete sitzt derzeit neben drei weiteren Verdächtigen in Belgien in Untersuchungshaft. Ermittler fanden bei Panzeri bei einer Durchsuchung im Dezember 600.000 Euro in bar.

Panzeri war laut der belgischen Zeitung „Le Soir“ von dem ebenfalls in Untersuchungshaft sitzenden Parlamentsmitarbeiter Francesco Giorgi beschuldigt worden, der Chef einer mutmaßlichen Organisation gewesen zu sein, die von Katar und von Marokko genutzt worden sei, um sich in europäische Angelegenheiten einzumischen. Unter den Verhafteten ist auch die ehemalige Vizepräsidentin des Europaparlaments Eva Kaili. Sie soll am Donnerstag erneut vom Haftrichter angehört werden.