Microsoft streicht 10.000 Jobs

Die Kündigungswelle in der Technologiewelt hat Microsoft erreicht: Der Softwareriese kündigte als weiteres Schwergewicht der Branche einen großen Jobabbau an. Microsoft will bis Ende März rund 10.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entlassen. Das seien weniger als fünf Prozent der Belegschaft, wie der US-Konzern heute betonte.

Die Entlassungen kommen wenig überraschend, US-Medien hatten bereits im Voraus darüber berichtet. Microsoft-Chef Satya Nadella begründete die Stellenstreichungen im Unternehmensblog als Sparmaßnahme: „Wir müssen unsere Kostenstruktur mit unseren Umsätzen in Einklang bringen.“

Neueinstellungen angekündigt

Nadella betonte jedoch, dass den Jobkürzungen auch Neueinstellungen und Investitionen in Bereichen von entscheidender strategischer Bedeutung gegenübergestellt werden würden. Unter seiner Führung setzt Microsoft verstärkt auf das Cloud-Geschäft mit Diensten aus dem Netz.

Nadella machte keine Angaben dazu, welche Bereiche konkret vom Jobabbau betroffen sein werden. Er versprach betroffenen Mitarbeitern, dass das Management bei den Entlassungen so „rücksichtsvoll und transparent“ wie möglich vorgehen werde. Solche Entscheidungen seien „schwierig, aber notwendig“, schrieb er. Im Herbst hatte Microsoft bereits Jobs abgebaut. Zum Ende des vergangenen Geschäftsjahres Mitte 2022 war die Zahl der Mitarbeiter um gut ein Fünftel auf 221.000 gestiegen.

Branchenweite Entwicklung

Die Entlassungen bei dem Windows-Konzern verdeutlichen abermals das jähe Ende des Jobbooms in der Tech-Branche. Nachdem die Geschäfte in der Pandemie florierten, macht das von Inflations- und Rezessionssorgen geprägte derzeitige Marktumfeld vielen Firmen schwer zu schaffen. An der Börse stehen Tech-Aktien besonders stark unter Druck – der Branchenindex NASDAQ fiel im vergangenen Jahr um 33 Prozent.

Die Reihe der Unternehmen, die Entlassungen ankündigten, wurde zuletzt immer länger. So kam es etwa bei der Facebook-, WhatsApp- und Instagram-Mutter Meta sowie dem von Tesla-Chef Elon Musk übernommenen Onlinenetzwerk Twitter zu Jobkahlschlägen. Meta entließ im Herbst rund 11.000 Mitarbeiter – etwa 13 Prozent der Belegschaft. Bei Twitter ließ Musk als Sparmaßnahme rund die Hälfte der etwa 7.000 Jobs streichen. Der weltgrößte Onlinehändler Amazon kündigte Anfang des Jahres den Abbau von 18.000 seiner insgesamt rund 1,5 Millionen Stellen an.