Bericht: Asylsuchende auf Fähren eingesperrt

Asylsuchende werden einem Bericht zufolge auf Fähren zwischen Italien und Griechenland offenbar systematisch in engen Metallschächten und anderen dunklen Räumen gefangen gehalten. Teilweise würden sie sogar mit Handschellen festgekettet, berichtet das ARD-Politikmagazin „Monitor“.

Betroffen seien offenbar auch Minderjährige. Das verstoße sowohl gegen EU-Recht als auch Vorgaben der Europäischen Menschenrechtskonvention, so Dana Schmalz vom Max-Planck-Institut für ausländisches öffentliches Recht und Völkerrecht. Das zuständige Fährunternehmen bestritt seinerseits alle Vorwürfe.

„Monitor“: Provisorische Gefängnisse

Es handle sich um Personen, die von Italien aus nach Griechenland zurückgezwungen würden, ohne dass sie die Möglichkeit hatten, Asyl zu beantragen, berichtet „Monitor“. Das Magazin beruft sich auf gemeinsame Recherchen mit weiteren Medien.

Im Rahmen der europäischen Recherchekooperation sei es erstmals gelungen, die Existenz der provisorischen Gefängnisse auf den Passagierschiffen nachzuweisen. Die Recherchen erfolgten anhand von Fotos und Berichten von Betroffenen.

Diese gaben unter anderem an, dass Asylsuchende teilweise ohne ausreichende Verpflegung oder Zugang zur Toilette auf dem Weg zurück nach Griechenland festgehalten würden.