Selenskyj-Kritik an Bedingungen für Panzerlieferungen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat den deutschen Kanzler Olaf Scholz indirekt für seine Linie bei der Lieferung von Kampfpanzern an die Ukraine kritisiert. Manchmal dürfe man nicht abwägen und sich nicht vergleichen.

„Wenn du beispielsweise sagst: Ich gebe Panzer, wenn jemand anderes ebenso Panzer gibt. Ich bin mächtig in Europa, ich helfe, wenn jemand außerhalb von Europa auch hilft“, sagte Selenskyj heute am Rande des Weltwirtschaftsforums in Davos. „Mir scheint, dass das keine sehr richtige Strategie ist“, so Selenskyj, der bei einer Debatte zugeschaltet war. Den Namen des deutschen Kanzlers nannte der Ukrainer dabei nicht.

Bericht: USA bereiten Panzerlieferung vor

Die USA bereiten Berichten zufolge neue umfangreiche Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine vor. Das Magazin „Politico“ (Onlineausgabe) berichtete unter Berufung auf informierte Kreise, dass die USA unter anderem die Lieferung von Radschützenpanzern des Typs Stryker erwägen.

Es werde derzeit nicht erwartet, dass die USA die Lieferung eigener Abrams-Kampfpanzer genehmigen, hieß es in dem Bericht. Grund sei die aufwendige Instandhaltung und Ausbildung an dem Kampfpanzer. Von offizieller Stelle gab es hierfür keine Bestätigung.

Scholz macht Entscheidung von USA abhängig

Morgen beraten die westlichen Alliierten der Ukraine im deutschen Ramstein über weitere Waffenlieferungen, dann dürfte es weitere Ankündigungen geben. Nach Informationen der „Süddeutschen Zeitung“ hatte Scholz in einem Telefonat mit US-Präsident Joe Biden am Dienstag klargemacht, dass Deutschland die Lieferung von Leopard-Kampfpanzern nur erlauben könne, wenn die USA ihrerseits der Ukraine eigene Abrams-Kampfpanzer zur Verfügung stellen. Biden habe sich in dem Gespräch am Dienstag offenbar noch nicht festgelegt.