Britischer König Charles will Übergewinne abgeben

Der britische König Charles III. will dem Palast zustehende Übergewinne aus Leasingverträgen für Offshore-Windfarmen an die Allgemeinheit weitergeben. Das teilte der Buckingham-Palast heute mit.

Zuvor hatte die als Crown Estate bezeichnete Gesellschaft, die den gleichnamigen Immobilien- und Landbesitz der Krone verwaltet, einen Deal über sechs Offshore-Windparks bekanntgegeben. Sie sollen nördlich von Wales und in der Nordsee entstehen und künftig Strom für sieben Millionen Haushalte produzieren. Beteiligt sind auch die deutschen Energieunternehmen RWE und EnBW.

Der Crown Estate verwaltet unter anderem die Rechte Großbritanniens an dem als Festlandsockel bezeichneten Meeresgrund um die Küste des Landes. Daher fällt der Abschluss von Leasingverträgen über den Bau von Offshore-Windparks in den Bereich der Gesellschaft.

„Wunsch des Königs“

Der Crown Estate gilt zwar als Krongut, jedoch nicht als Privatbesitz des britischen Monarchen. Die Erlöse daraus gehen an den Staat. Doch die Höhe des für die Erhaltung königlicher Schlösser und Anwesen sowie weiterer offizieller Aufgaben vorgesehenen Geldtopfs, des Sovereign Grants, ist direkt an diesen Erlös aus dem Crown Estate gekoppelt.

Er beträgt derzeit 25 Prozent, wobei zehn Prozent für die aufwendige Renovierung des Buckingham-Palasts vorgesehen sind. Der Sovereign Grant beläuft sich derzeit auf 86,3 Millionen Pfund (etwa 98,3 Mio. Euro). Durch den Berichten zufolge eine Milliarde Pfund schweren Windfarm-Deal würde dieser Betrag erheblich steigen, doch der König will das Geld – vermutlich viele Millionen Pfund – weitergeben.

Der royale Schatzmeister („Keeper of the Privy Purse“) habe den Premierminister und den Finanzminister über den „Wunsch des Königs informiert, dass diese Übergewinne dem allgemeinen Wohl zugutekommen sollen anstatt dem Sovereign Grant“, so die Palast-Mitteilung.