US-Schauspieler Alec Baldwin
Reuters/Andrew Kelly
Tödlicher Schuss am Set

Anklage gegen Alec Baldwin

Der US-Schauspieler Alec Baldwin wird sich nach einem tödlichen Unfall am Set vor über einem Jahr vor Gericht verantworten müssen. Er hatte im Oktober 2021 bei einem Dreh für einen Western mit einer Requisitenwaffe versehentlich eine Kamerafrau erschossen. Auch die Waffenmeisterin wird angeklagt. Im äußersten Fall könnte beiden eine Haftstrafe drohen.

Die Staatsanwaltschaft im US-Bundesstaat New Mexico will gegen Baldwin Anklage erheben, teilte die Behörde am Donnerstag nach über einem Jahr Ermittlungen mit. Konkret wird ihm nach dem Tod von Kamerafrau Halyna Hutchins fahrlässige Tötung vorgeworfen. Auch Waffenmeisterin Hannah Gutierrez-Reed muss sich wegen dieses Delikts vor Gericht verantworten.

„Nach dem ausgiebigen Studium der Beweise und der Gesetzeslage im Staat New Mexico bin ich zu dem Schluss gekommen, dass genügend Beweise vorliegen, Alec Baldwin und ein weiteres Crewmitglied des Films ‚Rust‘ anzuklagen“, so Staatsanwältin Mary Carmack-Altwies: „Niemand steht über dem Gesetz.“ In New Mexico wird fahrlässige Tötung mit bis zu 18 Monaten Haft und 5.000 Dollar (rund 4.630 Euro) Strafe bedroht.

Getötete Kamerafrau: Anklage gegen Baldwin

Im Oktober 2021 ist Kamerafrau Halyna Hutchins bei Dreharbeiten zum Film „Rust“ von Schauspieler Alec Baldwin erschossen worden. Baldwin und die Waffenmeisterin am Set müssen sich nun vor Gericht wegen fahrlässiger Tötung verantworten.

Fatale Verwechslung

Baldwin hatte im Oktober 2021 während des Drehs zum Western „Rust“ versehentlich die 42-jährige Kamerafrau Hutchins mit einer Requisitenwaffe erschossen. Regisseur Joel Souza wurde bei dem Vorfall an der Schulter getroffen und verletzt. Der Revolver war mit einer echten anstelle einer Requisitenpatrone geladen gewesen. Baldwin hatte die Schuld an dem fatalen Unfall stets von sich gewiesen.

Halyna Hutchins
APA/AFP/Getty Images/Fred Hayes
Kamerafrau Hutchins starb durch Schuss aus einer Requisitenwaffe – offenbar wegen einer vertauschten Patrone

Außergerichtliche Einigung in Zivilprozess

2022 erzielte Baldwin als Hauptdarsteller und Produzent des Westerns schließlich in einem Zivilverfahren eine außergerichtliche Einigung mit dem Witwer der Toten, Matthew Hutchins. „Wir glauben alle, dass Halynas Tod ein schrecklicher Unfall war“, betonte dieser damals.

Er habe kein Interesse daran, Baldwin und den Filmproduzenten die Schuld zuzuweisen. Stattdessen sollte die letzte Arbeit der Kamerafrau gewürdigt und der eingestellte „Rust“-Dreh fortgesetzt werden. Halyna Hutchins hinterließ einen Ehemann und einen Sohn.

Die US-Polizei hatte ihre Ermittlungen zu dem tragischen Vorfall im Oktober abgeschlossen und ihre Ergebnisse an die zuständige Bezirksstaatsanwältin Carmack-Altwies übergeben. Sie entschied sich für eine Anklage.