Koran in Schweden verbrannt: Empörung in muslimischen Ländern

Eine Koranverbrennung in Schweden bei einer von den Behörden genehmigten Demonstration von Rechtsextremisten vor der türkischen Botschaft hat in zahlreichen muslimischen Ländern Empörung ausgelöst. Der schwedische Außenminister Tobias Billström verurteilte sie als „islamfeindliche Provokation“, die „entsetzlich“ sei. „In Schweden herrscht eine weitreichende Meinungsfreiheit, aber das bedeutet nicht, dass die schwedische Regierung oder ich selbst die geäußerten Meinungen unterstützen“, sagte Billström.

Ruf nach Strafen

Die Organisation für Islamische Zusammenarbeit forderte Schweden daraufhin auf, die Hintermänner eines „Hassverbrechens“ zu bestrafen. Saudi-Arabien betonte, wie wichtig es sei, „die Werte des Dialogs, der Toleranz und des Zusammenlebens zu verbreiten und Hass und Extremismus abzulehnen“. Die Vereinigten Arabischen Emirate erklärten, sie seien gegen „alle Praktiken“, die darauf abzielten, „die Sicherheit und Stabilität zu destabilisieren“.

Der Rechtsextremist Rasmus Paludan, Chef der islam- und einwanderungsfeindlichen Partei Stram Kurs (Strammer Kurs), hatte eine knapp einstündige Rede vor der türkischen Botschaft in Stockholm gehalten und im Anschluss eine Ausgabe des Koran mit einem Feuerzeug angezündet. Seine Ansprache richtete sich gegen den Islam und gegen Migranten.

Daraufhin sagte die Türkei einen für den 27. Januar geplanten Besuch des schwedischen Verteidigungsministers Pal Jonson ab.

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