Gewaltvorwürfe gegen designierten Botschafter von Bangladesch

Bangladesch hat mit dem früheren Außenamtsgeneraldirektor Mohammad Tauhedul Islam ein diplomatisches Schwergewicht als neuen Botschafter in Österreich vorgesehen.

Ob er seinen Posten antreten können wird, scheint aber fraglich. Wie das Portal Bdnews24.com berichtete, soll Österreich die Ernennung wegen Gewaltvorwürfen zurückgewiesen haben. Das Außenamt wollte sich nicht dazu äußern. Bangladeschs Außenminister Abdul Momen stellte sich hinter Tauhedul Islam.

Der Spitzendiplomat soll während seiner Zeit als Generalkonsul in Mailand (2013/14) eine Mitarbeiterin misshandelt haben, heißt es in den Medienberichten. Außenminister Momen sprach von einer Verschwörung und falschen Anschuldigungen.

„Er ist ein sehr guter Beamter. Ich werde ihn verteidigen, solange ich Minister bin“, so Momen. Er wies darauf hin, dass Tauhedul Islam nach Bekanntwerden der Anschuldigungen abgezogen und suspendiert worden sei.

Grundvoraussetzung: „unbscholten und redlich“

Es habe eine offizielle Untersuchung gegeben, „bei der sich herausgestellt hat, dass die Vorwürfe erfunden waren. Er wurde dann zum Botschafter befördert“, betonte der Außenminister. Derzeit ist Tauhedul Islam als Hochkommissar des ostasiatischen Landes in Singapur tätig. Außerdem ist er als Botschafter in Osttimor (Indonesien) akkreditiert. Davor war er Generalkonsul im chinesischen Kunming gewesen.

Aus dem Außenministerium hieß es auf Anfrage der APA, „dass es keine diplomatische Verstimmung mit Bangladesch gibt“. Von einer solchen hatte zuvor die „Kronen Zeitung“ berichtet. Ob das Außenamt die Ernennung Tauhedul Islams zurückgewiesen hat, blieb unklar.

Eine Sprecherin teilte der APA nämlich mit, „dass wir uns zu einem solchen vertraulichen Verfahren nicht öffentlich äußern“. Generell gelte, dass man von allen Botschaftern im Land erwarte, „dass diese unbescholten und redlich sind. Sollte ein gegenteiliger Verdacht bestehen, behalten wir uns vor, kein Agrement zu erteilen“.