Deutsche Patriots auf dem Weg nach Polen

Die deutsche Bundeswehr hat mit der Verlegung der ersten beiden der drei zugesagten Patriot-Flugabwehrraketenstaffeln nach Polen begonnen. Drei Konvois mit 40 Fahrzeugen und 150 Soldaten brachen heute von Gnoien im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern aus auf.

Militärkonvoi transportiert Patriot Flugabwehrraketen
Reuters/Annegret Hilse

Die Flugabwehrsysteme sollen Einsatzstellungen im Umfeld der Stadt Zamosc im Südosten Polens beziehen, wo die Konvois am Mittwochnachmittag ankommen sollen. Von dort sind es rund 60 Kilometer bis zur ukrainischen Grenze. In den nächsten Tagen soll die dritte Staffel folgen.

„Rein defensives System“

Schon seit einigen Tagen sind Bundeswehrsoldaten in Polen, um gemeinsam mit polnischen Einheiten die Aufnahme der Komponenten des Waffensystems sicherzustellen. „Patriot ist ein rein defensives System“, sagte der deutsche Kontingentführer der Bundeswehrkräfte in Polen, Oberst Jörg Sievers. Ziel sei es, den NATO-Luftraum und damit auch das polnische Staatsgebiet, die Infrastruktur und die Bevölkerung zu schützen. Der Einsatz ist zunächst auf sechs Monate befristet.

Nach einem Raketeneinschlag auf polnischem Gebiet im November vorigen Jahres hatten die damalige Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) und ihr polnischer Amtskollege Mariusz Blaszczak vereinbart, dass deutsche Patriot-Raketenabwehrsysteme nach Polen verlegt werden.