Italien: Schnee, Kälte, Unwetter, Überschwemmungen

Italien ächzt unter Kälte, Schnee, Regen und Unwettern. Eine Schlechtwetterfront sorgt in dem Mittelmeer-Land zum Wochenstart für teils heftige Schneefälle bis in die südlichsten Regionen Apulien und Basilikata.

Dort blieben in vielen Städten und Orten aus Sicherheitsgründen heute die Schulen geschlossen. Sogar in der sizilianischen Provinz Siracusa, wo im Sommer noch ein Hitzehöchstwert von 48,8 Grad gemessen worden war, fiel über Nacht etwas Schnee.

Zweithöchste Zivilschutzwarnstufe

Der Zivilschutz sprach wegen der Niederschläge für die Regionen Emilia-Romagna und Marken in Mittelitalien die zweithöchste Warnstufe aus. An der dortigen Adria-Küste beobachten die Behörden starke Regenfälle und Überschwemmungen.

In der Gegend um Senigallia, wo bei Unwettern im Herbst zwölf Menschen starben, wurden die Bewohnerinnen und Bewohner aufgefordert, höhere Stockwerke aufzusuchen. Auf der Insel Ischia, wo Ende November bei Erdrutschen ebenfalls zwölf Menschen ums Leben kamen, mussten rund 400 Bewohnerinnen und Bewohner schon vor Tagen ihre Häuser verlassen. Eine Rückkehr verzögert sich weiter.

Schneebedeckte Stadt in Italien
IMAGO/NurPhoto/Lorenzo Di Cola

Hochwasser in Venedig erwartet

Venedig erwartete ein Hochwasser von 125 Zentimetern. Damit dieses die Innenstadt um den berühmten Markusplatz nicht überschwemmt, wurden alle mobilen Flutschutztore vor der Lagune ausgefahren.

Am Wochenende waren die Fährverbindungen auf die Äolischen Inseln zwischen Sizilien und Kalabrien wieder aufgenommen worden, nachdem diese wegen des Schlechtwetters zuvor mehr als 40 Stunden unterbrochen waren. Heute war aber noch das Örtchen Ginostra auf der Vulkaninsel Stromboli von der Außenwelt abgeschnitten.

Schnee sorgte für Chaos in Mittelitalien

In vielen Städten und Dörfern in Mittelitalien legte der Neuschnee den Verkehr lahm und sorgte für Chaos. Im Valmarecchia-Tal in der Provinz von Rimini erreichten die Schneemassen eine Höhe von teils bis zu zwei Metern, wie die Nachrichtenagentur ANSA meldete.

Die Behörden warnten zudem vor Lawinenabgängen. In Perugia, der Hauptstadt der Region Umbrien, wurden etliche Straßen gesperrt, von denen der Neuschnee noch nicht weggeräumt werden konnte.