Griechenland hofft nach Krise noch 2023 auf besseres Rating

Nach jahrelangem Kampf gegen die Schuldenkrise hält die griechische Regierung noch in diesem Jahr eine Heraufstufung der staatlichen Kreditwürdigkeit durch die führenden Ratingagenturen für möglich.

„Das einzige Puzzlestück, das Griechenland noch fehlt, um zur europäischen Normalität zurückzukehren, ist die Wiedererlangung eines Investment-Grade-Ratings“, sagte Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis heute in Athen. „Das ist meiner Meinung nach 2023 durchaus machbar.“

Brennpunkt der Euro-Schuldenkrise

Als einstiger Brennpunkt der europäischen Schuldenkrise ist das Euro-Land 2018 aus den internationalen Rettungsmaßnahmen herausgekommen, ohne die eine Staatspleite gedroht hätte. Das Prädikat „Investment Grade“ zeichnet Staatsanleihen als anlagewürdig aus, was künftig günstigere Kreditkosten für Griechenland bedeuten dürfte.

Kredite früher zurückgezahlt

Mitsotakis ging ursprünglich davon aus, dass eine Heraufstufung schon Ende 2022 oder Anfang 2023 erfolgen könnte. Die bereits im Frühjahr mögliche Parlamentswahl könnte allerdings ein Umfeld politischer Unsicherheit schaffen. „Natürlich warten die Märkte und die Ratingagenturen ab, was bei der Wahl passiert“, sagte der Regierungschef.

Die Euro-Länder und der Internationale Währungsfonds (IWF) hatten Griechenland in der Ende 2009 ausgebrochenen Euro-Schuldenkrise insgesamt mehr als 260 Milliarden Euro geliehen. Im Gegenzug verpflichtete sich das am höchsten verschuldete Land der Euro-Zone zu Reformen und harten Sparmaßnahmen. IWF-Gelder in Höhe von 28 Mrd. hatte Griechenland im vergangenen April und damit zwei Jahre früher als geplant zurückgezahlt