Russland schickt drei weitere Infanteriedivisionen

Russland wird nach Angaben des neuen russischen Generalstabschefs Waleri Gerassimow drei weitere motorisierte Infanteriedivisionen in den ukrainischen Regionen Cherson und Saporischschja einsetzen. Moskau zufolge wurden die Regionen im September annektiert.

„Das Hauptziel dieser Arbeit ist es, den Schutz der Souveränität und der territorialen Integrität unseres Landes zu gewährleisten“, sagte Gerassimow der Nachrichtenseite Argumenti i Fakti. Der Kreml berücksichtigt bei seinen Plänen laut Gerassimow außerdem eine mögliche Erweiterung der NATO um Schweden und Finnland.

„Der Plan wurde von dem Präsidenten der Russischen Föderation (Wladimir Putin) abgenommen und kann angepasst werden, sobald sich die Gefahren für die Russische Föderation ändern“, so Gerassimow weiter.

Mögliche Gefahren seien derzeit eine Erweiterung der NATO um Finnland und Schweden und die Nutzung der Ukraine als Mittel, um einen „hybriden Krieg“ gegen Russland zu führen.

Wieder Hochhäuser getroffen

In der ukrainischen Stadt Chasiw Jar wurden gestern mindestens neun Hochhäuser durch russischen Beschuss beschädigt. Eine Person sei dabei getötet worden, zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte der Gouverneur der Region Donezk, Pawlo Kyrylenko, auf Telegram mit.

„Die Russen terrorisieren und töten absichtlich die Zivilbevölkerung. Und sie werden dafür teuer bezahlen.“ Reuters konnte den Bericht nicht unabhängig verifizieren.

Sanktionen gegen russische Kirchenmänner

Kiew verhängte Sanktionen gegen weitere 22 Russen, die der russisch-orthodoxen Kirche angehören. „Gegen 22 russische Bürger, die unter dem Deckmantel der Spiritualität Terror und eine völkermörderische Politik unterstützen, wurden Sanktionen verhängt“, sagte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache.

Laut einem Erlass des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrates der Ukraine steht auf der Liste auch Michail Gundajew, der die russisch-orthodoxe Kirche im Weltkirchenrat und anderen internationalen Organisationen in Genf vertritt.

Er ist russischen Staatsmedien zufolge ein Neffe des Oberhaupts der russisch-orthodoxen Kirche, Patriarch Kyrill. Die Ukraine hatte Kyrill im vergangenen Jahr mit Sanktionen belegt.