Italiens „Naschbär“ von Auto angefahren und getötet

Ein Juan Carrito genannter Braunbär, der mit seinen Streifzügen in der Bergortschaft Roccaraso in der mittelitalienischen Apennin-Region Abruzzen zu einem Star in sozialen Netzwerken geworden war, ist tot.

Das Tier, das trotz der Jahreszeit nicht im Winterschlaf war, wurde gestern Abend unweit eines Tunnels von einem Auto angefahren und schwer verletzt.

Förster leisteten Juan Carrito Hilfe und brachten ihn in ein Tierschutzzentrum, wo er seinen Wunden erlag. Der 150 Kilo schwere Bär war vier Jahre alt und dafür bekannt, dass er in Roccaraso in eine Konditorei und in die Küche eines bekannten Dreisternrestaurants eingedrungen war, um sich Futter zu beschaffen.

Keine Furcht vor Menschen

Der neugierige Vierbeiner war in der Vergangenheit bereits mehrmals dabei beobachtet worden, wie er durch Roccaraso schlenderte. Dabei hatte er Hühner verspeist und war auf Obstbäume geklettert. Um solche „Besuche“ in Zukunft zu verhindern, war der Bär bereits gefangen genommen, betäubt und zu einem weit entfernt liegenden Ort gebracht worden.

Doch er kehrte nach einer Reise von Hunderten Kilometern in die Ortschaft zurück, wo er sich offensichtlich sehr wohl fühlte. „Er fürchtet die Menschen nicht, er ist zu einer Gefahr geworden“, sagte der Bürgermeister von Roccaraso, Francesco Di Donato, damals.

Juan Carrito war ein Marsischer Braunbär. Dabei handelt es sich um eine Unterart, von der es nur noch etwa 50 Tiere gibt, während es 1980 noch rund 100 waren. Diese Art lebt im mittelitalienischen Apennin. Sein Tod wirft wieder Fragen über das oft problematische Zusammenleben von Bären mit der Bevölkerung in Berggemeinden auf. Das Thema ist auch in Südtirol aktuell.