Lukaschenko spricht von „Nichtangriffspakt“

Die Ukraine hat verklausulierte Vorwürfe aus Belarus zurückgewiesen, nach denen Kiew den Nachbarstaat angeblich überfallen will. „Wir hatten und haben nicht vor, Belarus anzugreifen“, versicherte Präsident Wolodymyr Selenskyj heute auf einer Pressekonferenz mit seinem finnischen Amtskollegen Sauli Niinistö in Kiew.

Zuvor hatte der Staatschef von Belarus, Alexander Lukaschenko, behauptet, dass Kiew einerseits Minsk einen Nichtangriffspakt angeboten habe und andererseits Kämpfer vorbereite. Lukaschenkos Äußerungen könnten so aufgefasst werden, dass die Ukraine und die EU-Nachbarn Provokationen gegen Belarus planen.

Belarus muss „Unabhängigkeit“ bewahren

Selenskyj bestätigte weder das Angebot eines Nichtangriffspakts noch aggressive Absichten gegenüber Belarus. Für Kiew sei es wichtig, dass der Nachbarstaat seine Unabhängigkeit bewahre, sagte er.

Russland hat das Staatsgebiet von Belarus für seine vor elf Monaten begonnene Invasion der Ukraine als Aufmarschort und für Angriffe aus der Luft benutzt. Zuletzt hatte es vermehrt Befürchtungen vor einem zweiten Angriff russischer Truppen über die fast 1000 Kilometer lange belarussische Grenze auf die Ukraine gegeben. Berichten des belarussischen Grenzschutzes zufolge sind aktuell entlang der Grenze mehr als 17.000 ukrainische Soldaten konzentriert.