Niederlande: Holocaust-Studie lässt Alarmglocken läuten

„Das ist nicht nur sehr schockierend, es ist auch sehr ernsthaft“: Mit diesen Worten hat die niederländische Justizministerin Dilan Yesilgöz heute auf die Erkenntnisse einer aktuellen Studie reagiert, wonach fast jeder vierte Erwachsene unter 40 Jahren den Holocaust bezweifelt.

Konkret geht aus der Studie der Claims Conference hervor, dass 23 Prozent der 18- bis 40-jährigen Niederländer den Holocaust für einen Mythos oder für übertrieben halten. Das sei höher als bei anderen zuvor untersuchten Ländern. Die internationale Organisation setzt sich für Angehörige von Holocaust-Opfern ein.

Der Regierungsbeauftragte für die Bekämpfung des Antisemitismus, Eddo Verdoner, nannte die Ergebnisse entsetzlich. Er beklagte zunehmende Lücken im Wissen über die Geschichte. „Wir müssen gegensteuern in den Schulen, beim Sport und in sozialen Netzwerken.“

Auch Abgeordnete reagierten alarmiert und warnten vor Gefahren. Die Verharmlosung des Holocausts und das Schüren von Zweifeln auch durch Politiker seien gefährlich, sagte der Fraktionsvorsitzende der linksliberalen Regierungspartei D66, Jan Paternotte, der Nachrichtenagentur ANP.