Vucic bei Sitzung des serbischen Parlaments zum Kosovo

Nach seiner Andeutung eines möglichen Schwenks in der Kosovo-Politik will der serbische Präsident Aleksandar Vucic die Oppositionsparteien über den jüngsten deutsch-französischen Plan für die Normalisierung des Verhältnisses zum Kosovo informieren, wie das Portal Euractiv heute berichtete.

Vucic werde zudem an einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments „in den nächsten zehn Tagen“ teilnehmen, kündigte Parlamentspräsident Vladimir Orlic laut Medienberichten an.

Vucic erklärte, er wolle, dass alle Parteien die Einzelheiten des „deutsch-französischen“ Plans kennen. Ein Großteil der Oppositionsparteien weigere sich jedoch, das Angebot anzunehmen, so Euractiv unter Berufung auf serbische Medienberichte.

EU und USA reagieren positiv

Unterdessen kamen von der EU und den USA positive Reaktionen auf die Ankündigung des serbischen Präsidenten. Vucic habe in seiner Rede sehr deutlich gemacht, dass Serbien seine Zukunft in der EU sehe, diese Zukunft würden die USA sehr unterstützen, sagte der US-Botschafter in Serbien, Christopher Hill, laut Reuters gestern. Zudem fordert der US-Diplomat den Kosovo auf, die 2013 vereinbarte Bildung der Gemeinschaft der serbischen Gemeinden im Kosovo umzusetzen.

Auch der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell beurteilte die Andeutung Vucics bei einem Treffen mit dem serbischen Außenminister Ivica Dacic gestern positiv. Borrell forderte laut EU-Aussendung einmal mehr sowohl vom Kosovo als auch von Serbien, die bisher im Rahmen des unter EU-Vermittlung geführten Dialogs erreichten Vereinbarungen vollständig umzusetzen.

Der serbische Präsident hatte am Montagabend angedeutet, dass er den jüngsten deutsch-französischen Plan zur Normalisierung der Beziehungen annehmen könnte.