Seit fast einem Jahr blockieren Aktivistinnen und Aktivisten der „Letzten Generation“ vor allem den Wiener Frühverkehr. Der Jahrestag wird im Februar sein, wenn die nächste Aktionswoche am 13. Februar starten soll. Bei einer Onlinepressekonferenz zogen heute Sprecher Florian Wagner und Mitbegründerin Martha Krumpeck eine kleine Bilanz und kündigten schon einmal Ort und Zeit für den Start der nächsten „Welle“ an, die mindestens zwei Wochen dauern soll.
„Weil wir diesmal so viele Menschen sind“
„Am 13. Februar werden wir an einem Ort anfangen, wo wir letztes Mal aufgehört haben: also am Naschmarkt beim Getreidemarkt, am Montag um Punkt 8.00 Uhr“, kündigte Krumpeck an. Diesmal könnten Ort und Zeit gleich vorweg genannt werden, und zwar „deswegen, weil wir diesmal so viele Menschen sind“. Ein solcher Protest lasse sich mit gewissen Methoden unterbinden, aber das würde zeigen, „wie weit die Regierung bereit ist zu gehen, um nicht zugeben zu müssen, wie sie beim Klimaschutz versagt“.
Es gab jedoch nicht nur Verkehrsblockaden mit den bekannten Klebeaktionen in den vergangenen elf Monaten, erinnerte Wagner an den November 2022. Damals wurde ein von Glas geschütztes Gemälde von Gustav Klimt im Wiener Leopold Museum beschüttet, zudem gab es eine Klebeaktion am Sockel im Dinosauriersaal im Naturhistorischen Museum (NHM) in Wien.
Als großen Erfolg verbuchte Krumpeck, dass sich im Zuge der Blockaden im Jänner auch rund 50 Wissenschaftler hinter die Aktionen stellten, darunter „der ‚Wissenschaftler des Jahres‘, Franz Essl“, hob Krumpeck hervor. Dazu kämen viele neue Unterstützende sowie weitere Aktivistinnen und Aktivisten – und erste Erfolge in der Politik, denn aus der Vorarlberger ÖVP habe es eine Stimme gegeben, die dafür eintrat, dass man das geforderte Tempo 100 auf Autobahnen zumindest überlegen sollte.
„Noch mehr und länger stören als bisher“
Trotzdem werde der Protest nach fast einem Jahr Tätigkeit noch einmal ausgeweitet: „Wir werden am 13. Februar wieder kommen“, kündigte Krumpeck an, „und noch mehr und länger stören als bisher, weil es scheinbar notwendig ist, die Regierung an ihr eigenes Regierungsprogramm zu erinnern“. Denn weder ginge der Kurs der Regierung nur annähernd in Richtung Klimaneutralität, noch gebe es ein Konzept für das Pariser Klimaabkommen: Die Regierung weigere sich nach wie vor, die „simpelsten Maßnahmen für unser Überleben“ umzusetzen.