Tankstellenstreik in Italien nach einem Tag abgebrochen

Die italienischen Tankstellenpächter haben ihren für zunächst 48 Stunden geplanten Streik nach einem Tag abgebrochen. Das teilten Vertreter von drei Gewerkschaften heute Abend in Rom nach Gesprächen mit Regierungsvertretern mit. Damit sollte es wieder landesweit an den Tankstellen Sprit geben. Eigentlich hätte der Ausstand bis morgen Abend dauern sollen.

Die Gewerkschaft Faib hatte schon gestern beschlossen, dass ihre Mitglieder nur 24 Stunden streiken. Heute verkürzten dann auch die Gewerkschaften Fegica und Figisc/Anisa den Ausstand. Die Entscheidung sei „wegen der Autofahrer, nicht wegen der Regierung“ so ausgefallen, teilten die Gewerkschaften mit. Zuvor habe es einen konstruktiven Dialog im Ministerium gegeben.

Meloni mit erstem Streik konfrontiert

Die rechtsgerichtete italienische Premierministerin Giorgia Meloni von der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia war trotzdem mit dem ersten Streik seit ihrem Amtsantritt im Oktober konfrontiert. Hintergrund des Arbeitskampfes war das Vorgehen der Regierung von Ministerpräsidentin Meloni im Kampf gegen den Preisanstieg bei Sprit.

Die Verbände der italienischen Tankstellenbetreiber wollen mit der Schließung gegen eine Maßnahme der Regierung protestieren. Damit werden die Tankstellen verpflichtet, neben ihren eigenen Preisen auch den gesamtstaatlichen Durchschnittspreis für Benzin und Diesel anzugeben. Geldstrafen von bis zu 800 Euro sollen verhängt werden, wenn sich jemand nicht daran hält. Damit will die Regierung Preisspekulationen an den Zapfsäulen bekämpfen.