Personen sitzen auf Bank und schauen auf Berge
AP/Matthias Schrader
Alpen-Nordseite

Nächste Woche bringt viel Neuschnee

Diese Woche hat es im Süden so viel geschneit wie lange nicht. Auf der Koralpe ist zum Beispiel mehr als ein Meter Schnee gefallen. Ausbaufähig ist die Schneelage dagegen noch an der Alpennordseite. Doch für nächste Woche zeichnet sich auch hier reichlich Neuschnee bis in viele Täler ab. Für die nahen Semesterferien bedeutet das den Schnee betreffend also gute Aussichten – zumindest in den Bergen.

Durch die Schneelast umgestürzte Bäume, Tausende Haushalte vorübergehend ohne Strom und auf vielen Straßen ein Verkehrschaos: Der Winter hat Anfang dieser Woche im Süden voll zugeschlagen, vor allem in Kärnten und in der Weststeiermark. In Klagenfurt lagen am Dienstag 38 Zentimeter Schnee, in Ferlach im Rosental gar 58 Zentimeter. Für beide Orte war es die größte Schneehöhe im Jänner seit dem Jahr 2006.

Es war ein außergewöhnliches Wetterereignis für den Süden Österreichs, wie es nur alle paar Jahre vorkommt. Besonders hoch waren die Neuschneemengen im Bereich der Koralpe und Packalpe, weshalb hier die Lawinengefahr auf Stufe vier stieg, das ist die zweithöchste Warnstufe. Verantwortlich dafür war eine äußerst seltene Wetterlage, eine markante Ostströmung mit einem Mittelmeer-Tief.

Feuchte Luft ausgepresst

Durch den starken Ostwind wurde die feuchte Luft an Koralpe und Packalpe gestaut und regelrecht ausgepresst. Im Skigebiet Weinebene hat es in nur 30 Stunden 1,3 Meter geschneit, so der Betriebsleiter Johann Sturm. „Die Lifte waren komplett eingeschneit, wir mussten sie erst wieder freischaufeln.“ Wenige Kilometer weiter wurde Wolfsberg hingegen nur angezuckert, denn im Lavanttal kam es zu föhnigen Effekten.

Schneebedeckte Schneekanonen
Skigebiet Weinebe
Die Schneekanonen werden auf der Weinebene derzeit nicht benötigt

Hocherfreut zeigte man sich auch im Ski- und Rodelgebiet Salzstiegl in der Weststeiermark. An der Talstation in 1.300 Meter Höhe hat es einen Meter geschneit. „Wir sind ein Winterwonderland“, hieß es vom Salzstiegl. Für die nahen Semesterferien sind die Skigebiete im Süden gerüstet. Auch im Lungau ist die Schneelage gut, auf dem Katschberg liegen 60 Zentimeter Naturschnee, in St. Michael im Lungau 25 Zentimeter. Schön verschneit ist auch Zeltweg im steirischen Murtal mit 20 Zentimetern.

Luft nach oben an Alpen-Nordseite

Wechselt man auf die Nordseite der Alpen, sieht die Situation nicht ganz so rosig aus. Die Ausbeute der Schneefälle der letzten Wochen war zum Teil gering, außerdem herrschte zwischendurch Tauwetter. In Alberschwende (Vorarlberg), in Bischofshofen (Salzburg) und in Bad Ischl (Oberösterreich) liegen nur etwa fünf Zentimeter, in Landeck (Tirol) ist Schnee im Tal überhaupt Fehlanzeige. Hochfilzen (Tirol) kann zwar 20 Zentimeter bieten, im langjährigen Schnitt lagen hier Ende Jänner aber über 60 Zentimeter Schnee.

Auf den Bergen hat sich die Schneelage nach den rekordwarmen Weihnachtsferien von Vorarlberg bis Niederösterreich aber auch gebessert, auf dem Loser im Ausseerland (Steiermark) liegen derzeit ein guter Meter und auf dem Hösskogel bei Hinterstoder (Oberösterreich) sowie auf dem Hochkar (Niederösterreich) 70 cm Schnee. So haben mittlerweile auch fast alle kleinen Skigebiete wieder ihren Betrieb aufgenommen – auch dank technischer Beschneiung.

Gletscherskigebiet Kitzsteinhorn
picturedesk.com/EXPA/Stefanie Oberhauser
Hoch auf den Bergen liegt bereits jetzt auch auf der Nordseite der Alpen Schnee – wie hier in Kaprun

Für viele Langlaufloipen ist die Schneeauflage allerdings noch nicht ausreichend, so ist etwa das Langlaufen im Mühl- und Waldviertel derzeit nur stellenweise möglich. Auch im Bregenzerwald, in der Region Seefeld in Tirol und in Zell am See-Kaprun konnten erst ein paar Loipen gespurt werden. Für die klassische Nordic-Loipe benötigt man eine Schneeauflage von mindestens 30 Zentimetern.

Eine Front folgt der anderen

Die Wahrscheinlichkeit, dass nächste Woche weitere Loipen geöffnet werden können, ist allerdings groß. Bis zum Beginn der Semesterferien fällt nämlich einiges an Schnee – und diesmal eben vor allem an der Alpen-Nordseite. Nach einem überwiegend sonnigen Sonntag ziehen schon Montagnachmittag von Norden die nächsten Schneewolken auf, zudem wird es stürmisch. Nur in tiefen Lagen kann es vorübergehend regnen.

Im Verlauf der Woche treffen immer wieder neue Fronten ein, die sich an der Nordseite der Berge stauen. Von Vorarlberg über das Salzkammergut bis ins Mariazellerland kommen so zum Teil größere Schneemengen zusammen, auf manchen Bergen wohl ein Meter oder mehr. Es schneit auch bis in viele Täler, nur vorübergehend kann es aber bis 1.000 Meter Höhe auch regnen. Auf den Bergen wird die Lawinengefahr durch die Kombination aus Neuschnee und stürmischem Wind deutlich steigen.

Erste Ferienwoche mit Sonnenschein

Im Flachland ist es für größeren Schneefall aber zu mild, Wien und die tiefen Lagen in Niederösterreich gehen nächste Woche weitgehend leer aus – ausgerechnet also jene Bundesländer, die in einer Woche in die Ferien starten. Ab dann dehnt sich vermutlich langsam ein Hoch nach Österreich aus. Für die erste Ferienwoche sieht es derzeit nach ruhigem Wetter aus, abseits von Nebelfeldern sollte längere Zeit die Sonne scheinen.

Wann das Hoch genau kommt, ist aber noch unsicher, und so steht auch die Temperaturprognose noch auf etwas wackeligen Beinen. Derzeit schaut es für die ersten Semesterferien relativ mild aus, die Temperaturen dürften laut aktuellem 15-Tage-Trend in allen Höhen zulegen. Frieren wird man also auch beim Skifahren nicht.