Keine Konsequenzen für Aktivisten in Tunnel in Lützerath

Für die beiden Tunnelbesetzer im westdeutschen Lützerath gibt es keine strafrechtlichen Konsequenzen: Wie die Aachener Polizei auf Anfrage mitteilte, hat der Konzern RWE keine Anzeige gegen die Männer erstattet. Die Polizei kenne daher auch nicht die Identität der Aktivisten, die sich selbst „Pinky“ und „Brain“ nannten. Der Tunnel in dem Braunkohlerevier, in dem die beiden tagelang ausgeharrt hatten, ist nach Informationen der dpa inzwischen verschlossen.

Aktivisten in Lützerath
Reuters/Andreas Kranz

Der „Spiegel“ hatte mit Bezug auf ein internes Polizeidokument berichtet, dass RWE den Aktivisten in Aussicht gestellt hatte, sie nicht anzuzeigen – wenn sie freiwillig aus dem Tunnel kommen. Die Tunnelbesetzer hatten demnach gefordert, Lützerath vermummt verlassen zu dürfen – ohne dass die Polizei ihre Personalien und Fingerabdrücke aufnimmt. So kam es am Ende auch.

Über 530 Aktivisten waren in Lützerath

Lützerath war in einem tagelangen Großeinsatz der Polizei gegen den Widerstand Hunderter Klimaaktivisten und -aktivistinnen, die sich dort verschanzt hatten, geräumt worden. Der Energiekonzern RWE will dort Braunkohle abbauen, die wegen ihrer Klimaschädlichkeit als energiepolitisch verpönt gilt.

Die Polizei Aachen hatte kürzlich die Abschlussbilanz zum Einsatz in Lützerath vorgelegt. 372 Menschen hätten das Dorf „friedlich und freiwillig“ verlassen. Von weiteren 159 Personen, die herausgebracht wurden, „musste im Rahmen polizeilicher Maßnahmen die Identität festgestellt werden“. Insgesamt hätten sich zum Beginn der Räumung 531 Aktivisten in Lützerath aufgehalten.