Bericht: Syrische Elitetruppe setzte 2018 Chemiewaffen ein

Die Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OPCW) in Den Haag hat das Ergebnis ihrer zweijährigen Ermittlungen zum Einsatz chemischer Kampfstoffe in der damals von Rebellen gehaltenen syrischen Stadt Duma bekanntgegeben. Dabei waren 2018 43 Menschen getötet worden.

„Mindestens ein Hubschrauber der Eliteeinheit der syrischen ‚Tiger‘ hat zwei gelbe Gasflaschen mit giftigem Chlorgas auf zwei Wohnhäuser in einem von Zivilisten und Zivilistinnen bewohnten Gebiet in Duma abgeworfen und dabei 43 namentlich genannte Personen getötet und Dutzende weitere verletzt“, heißt es in einer gestern veröffentlichten Zusammenfassung des Berichts. Bei der „Tiger“-Einheit handelt es sich um eine Elitetruppe des syrischen Militärs.

Internationaler Appell an Regime

Die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland veröffentlichten darauf gestern eine gemeinsame Erklärung: „Unsere Regierungen verurteilen den wiederholten Einsatz dieser schrecklichen Waffen durch das syrische Regime auf das Schärfste und halten an unserer Forderung fest, dass das Assad-Regime unverzüglich seinen Verpflichtungen aus der Chemiewaffenkonvention (CWC) und den einschlägigen Resolutionen des UNO-Sicherheitsrates nachkommt.“

Der Angriff auf Duma am 7. April 2018 war Teil einer großen Militäroffensive der Truppen des syrischen Präsidenten Baschar al-Assad gegen die damalige Rebellenhochburg. Eine vorherige Untersuchung der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen hatte 2019 bereits festgestellt, dass dabei Chemiewaffen eingesetzt wurden. Diese Untersuchung hatte jedoch kein Mandat, einen Schuldigen zu finden oder zu benennen. Die veröffentlichten Ergebnisse basieren auf weiteren Ermittlungen zwischen Jänner 2021 und Dezember 2022.