TEYA & SALENA
ORF
Song Contest

Teya & Salena fahren nach Liverpool

Frauenpower für Liverpool: Mit Teya & Salena tritt heuer erstmals ein weibliches Duo für Österreich beim Song Contest an. Der Song, mit dem die beiden im Mai nach Großbritannien reisen, wird erst im März verraten – es soll allerdings ein schneller Popsong sein, den die jungen Frauen selbst geschrieben haben.

Die 22-jährige Wienerin Teya und die 24-jährige Steirerin Salena sind seit ihrer Teilnahme in der ORF-Castingshow „Starmania 21“ Freundinnen. Beide entdeckten ihre Leidenschaft für die Musik schon in der Kindheit und haben bereits einiges an Erfahrung im Musik- und Showgeschäft vorzuweisen.

Teya sammelte als Saxofonistin in einem Jazzorchester erste Bühnenerfahrungen und begann schon mit 17 Jahren, eigene Songs zu schreiben. 2020 nahm sie sowohl an der österreichischen als auch an der serbischen Auswahl für den Song Contest teil. Dass es nun klappt, ist für Teya die Erfüllung eines großen Wunsches: „Ich wollte schon als Kind zum Eurovision Song Contest, weil er für mich immer bedeutet hat, dass selbst große Träume wahr werden können, unabhängig davon, wer man ist und woher man kommt. Ich kann den ersten Schritt auf die Bühne kaum erwarten“, so die junge Wienerin.

Salena verdiente sich ihre ersten Sporen als Sängerin in Bands und als Solokünstlerin bei Schulveranstaltungen und Familienfeiern, 2019 bewarb sie sich erstmals für die Österreich-Auswahl für den Song Contest. Seit 2020 ist sie bei Ö3 als Station Voice täglich zu hören, genauso wie als Sprecherin für Werbespots. Ihren Song-Contest-Traum verfolgte Salena zielstrebig: „Ich habe damals Conchita auf der Bühne gesehen und meinen Eltern gesagt, dass ich genau das will – eine Riesenbühne und Menschen, die Musik so sehr fühlen wie ich. Ab diesem Zeitpunkt habe ich noch mehr an mir und meinem Gesang gearbeitet.“

Castingevent mit „nachhaltigen Spuren“

ORF-Programmdirektorin Stefanie Groiss-Horowitz ist sich sicher, dass Teya & Salena Österreich selbstbewusst beim Song Contest vertreten werden. „Dass die beiden auf einer großen Bühne performen können, haben sie schon bei ‚Starmania‘ unter Beweis gestellt. Hier zeigt sich auch einmal mehr, dass unser Casting-Event nachhaltige Spuren in der heimischen Musikszene hinterlässt.“

TEYA & SALENA
ORF/Thomas Ramstorfer
Teya & Salena kennen einander von „Starmania 21“

In Liverpool treffen Teya & Salena auf die Kandidatinnen und Kandidaten aus 36 anderen Ländern. Sechs Länder – Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Spanien und das Siegerland des Vorjahres, die Ukraine – sind bereits fix für das Finale qualifiziert, alle anderen singen in zwei Halbfinalshows um den Einzug ins große Finale am 13. Mai (jeweils live ab 21.00 Uhr in ORF 1).

Im Vorjahr setzte sich das ukrainische Kalush Orchestra mit dem Lied „Stefania“ im Mai beim Song Contest in Turin durch. Weil ein Ende des Krieges nicht absehbar ist, kann das Siegerland aber nicht wie üblich die Gastgeberrolle übernehmen, und der heurige Bewerb wird in Liverpool stattfinden.

Konkurrenz formiert sich langsam

Noch bis Mitte März haben die Teilnehmerländer Zeit, ihre Kandidatinnen und Kandidaten sowie die Beiträge bekanntzugeben. Schon fix ist der Beitrag des Vorjahressiegerlandes Ukraine. Das Elektropopduo Tvorchi, bestehend aus Producer Andrew Hutsuliak und Sänger Jeffery Augustus Kenny aus dem westukrainischen Ternopil, überzeugte mit dem englischsprachigen Song „Heart of Steel“ im Publikumsvotum. Der Song ist laut Tvorchi „von der Tapferkeit der ukrainischen Soldaten im Stahlwerk Asow-Stahl“ zu ihrem Song inspirieren.

Ebenfalls schon fest steht der klassisch folkloristische albanische Beitrag „Duje“, den die 24-jährige Albina mit ihrer Familie (Albina & Familja Kelmendi) präsentieren wird.

Den im noch dürftigen Teilnehmerfeld buntesten Auftritt verspricht aktuell Belgien mit dem Boy-George-Verschnitt Gustaph, der den Vorentscheid im auffälligen lilafarbenen Outfit und dem Song „Because Of You“, einer Friedensmessage im 2000er Stil, völlig überraschend für sich entscheiden konnte.

Nationale Popstars für Israel und Frankreich

Israel schickt heuer mit Noa Kirel und ihrem Song „Unicorn“ eine der national bekanntesten Popsängerinnen zum Song Contest. Sie wurde vom Sender Kan intern ausgewählt und ist vor allem auf YouTube auch über die Grenzen Israels hinaus bereits ein Star. Frankreich hat wie Österreich bisher nur die Kandidatin bekanntgegeben und macht aus dem Song noch ein Geheimnis. Es soll jedenfalls ebenfalls ein Popsong sein, der von der 25-jährigen Chartstürmerin La Zarra, einer gebürtigen Kanadierin, präsentiert wird.

Bereits fix, aber auch noch ohne Song, ist der zypriotische Kandidat Andrew Lambrou, der zwar griechisch-zypriotische Wurzeln hat, allerdings aus Australien kommt. Dort versuchte er sich vergeblich, im Vorentscheid zu qualifizieren. Das niederländische Duo Mia Nicolai & Dion Cooper wurde in einer internen Auswahl gekürt. Ausschlaggebend für ihre Wahl soll ihr (noch geheimer) Song gewesen sein, an dem auch Duncan Laurence, Song-Contest-Gewinner von 2019, mitgeschrieben hat und der so beeindruckend sein muss, dass die Jury einstimmig entschieden haben soll.

Rock-Pop mit Elektrobeats versprechen die slowenischen Teilnehmer Joker Out, die ebenfalls senderintern gekürt wurden. In ihrer Heimat sind sie als Band sehr erfolgreich, den neuen Song für Liverpool wollen sie aber auch erst demnächst veröffentlichen.

Deutschland lässt wieder das Publikum entscheiden

Wer für Deutschland ins Rennen geht, wird in der ARD-Show „Unser Lied für Liverpool“ vom Publikum entschieden. Ein Team aus Fachleuten nominierte acht Acts, ein neunter Platz wird bis zum 4. Februar über eine Abstimmung auf TikTok vergeben. Deutschland dümpelte in den vergangenen Jahren recht konsequent auf den letzten Plätzen herum, heuer hofft man deshalb darauf, dass sich unter einigen im Land bereits bekannteren Künstlerinnen und Künstlern – darunter etwa die Rockband Lord of the Lost und das Duo Frida Gold – eine erfolgreichere Auswahl treffen lässt.