Meloni: Italien bei Migration „nicht allein lassen“

Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat nach einem Treffen mit dem Präsidenten des Europäischen Rates, Charles Michel, heute in Rom betont, wie wichtig es sei, dass die EU-Staaten bei der Bewältigung der Migrationsbewegungen an einem Strang ziehen. Im Umgang mit der Migrationsproblematik dürfe Italien nicht allein gelassen werden.

„Es liegt in niemandes Interesse, sich bei einem Thema wie der Migration zu spalten. Das würde darauf hinauslaufen, den Menschenhändlern ein Geschenk zu machen“, sagte Meloni bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Michel. Es sei dringend notwendig, europäische Lösungen für ein europäisches Problem zu finden. Die Gespräche zwischen Meloni und Michel fanden im Rahmen der Vorbereitung des Migrationssondergipfels kommende Woche statt.

Italien: Zu viel Last

Italien fordert eine Änderung der Art und Weise, wie die EU die Migrationsbewegungen steuert. Rom ist der Ansicht, dass das derzeitige System Italien, das aufgrund seiner geografischen Lage das Hauptziel für Asylwerberinnen und Asylwerber aus Nordafrika ist, zu viel Last bei der Bewältigung der Migrationsthematik aufbürdet.

„Es setzt sich immer mehr das Bewusstsein durch, dass die EU eingreifen kann und muss, angefangen bei der Verteidigung ihrer Außengrenzen. Und es setzt sich das Bewusstsein durch, dass Italien das Problem nicht allein bewältigen kann“, sagte die italienische Regierungschefin.

Die italienische Regierung um Premierministerin Meloni stärkt die Kooperation mit nordafrikanischen Ländern, um die illegale Migration nach Italien zu bremsen. So besuchte Meloni am Wochenende Tripolis, um dort Maßnahmen zur Bekämpfung der Schlepperei zu diskutieren.