Australien und Frankreich einigen sich auf Rüstungslieferung

Knapp eineinhalb Jahre nach einer diplomatischen Krise zwischen Frankreich und Australien haben sich beide Länder auf eine gemeinsame Rüstungslieferung an die Ukraine geeinigt. Mehrere tausend 155-mm-Granaten sollen gemeinsam für die Ukraine produziert werden, kündigten die Verteidigungsminister beider Länder, Sebastien Lecornu und Richard Marles, heute in Paris an.

Frankreich und Australien wollten die Ukraine unterstützen, „um sicherzustellen, dass sie in dem Konflikt standhält und ihn zu den eigenen Bedingungen beenden kann“, sagte Marles. „Wir wollen eine entscheidende Hilfe leisten, und das über einen längeren Zeitraum“, ergänzte Lecornu. Die ersten Granaten sollen noch im laufenden Quartal geliefert werden.

„Neue Zusammenarbeit“

Das nicht näher bezifferte Vorhaben sei Teil der „neuen Zusammenarbeit der französischen und australischen Rüstungsindustrie“, sagte Marles. Die Granaten können von verschiedenen Artilleriesystemen gefeuert werden, unter anderem von französischen Caesar-Geschützen und deutschen Panzerhaubitzen.

Die Beziehungen zwischen Frankreich und Australien hatten sich im September 2021 erheblich verschlechtert, als Australien, die USA und Großbritannien ein indopazifisches Bündnis namens Aukus gegründet hatten. Australien ließ daraufhin ein milliardenschweres U-Boot-Geschäft mit Frankreich platzen, was empörte Reaktionen der französischen Regierung auslöste.

Paris zog zwischenzeitlich sogar seine Botschafter aus Washington und Canberra ab. Im vergangenen Mai einigten sich Frankreich und Australien dann auf einen Neuanfang in ihren bilateralen Beziehungen.