IWF: Wachstumsaussichten für Weltwirtschaft besser

Die Weltwirtschaft wird die Folgen des Kriegs in der Ukraine und die weiterhin hohe Inflation etwas besser verkraften als zunächst befürchtet. Das liege nicht zuletzt an den Entwicklungen in China, hieß es heute in der aktualisierten Prognose des Internationalen Währungsfonds (IWF) zur Weltwirtschaft.

Die Weltwirtschaft solle heuer um 2,9 Prozent wachsen, also um 0,2 Prozentpunkte mehr als noch im Oktober angenommen. Deutlich sinken solle heuer die Inflation.

Insgesamt gebe es „positive Überraschungen“ und eine „unerwartet hohe Widerstandsfähigkeit“ in zahlreichen Volkswirtschaften. Der IWF erwartet heuer kein Abrutschen der Weltwirtschaft in die Rezession – eine Option, welche die Ökonomen und Ökonominnen im Herbst nicht ausgeschlossen hatten.

IWF-Chefvolkswirt Pierre-Olivier Gourinchas zufolge könnte die aktuelle Prognose einen „Wendepunkt“ darstellen und das Wachstum seinen Tiefpunkt erreichen, während die Inflation zurückgehe. Chinas Abkehr von der Null-Covid-Strategie könnte den Weg zu einer Erholung der weltweiten wirtschaftlichen Lage ebnen, heißt es in dem Bericht.

Risiken bestehen weiter

Der Ausblick habe sich nicht weiter eingetrübt. „Das sind gute Nachrichten, aber noch nicht genug“, so Gourinchas. Schließlich liegt das für heuer prognostizierte Wirtschaftswachstum im Vergleich mit den vergangenen zwei Jahrzehnten unter dem „historischen Durchschnitt“. Das gilt auch für die im Jahr 2024 erwarteten 3,1 Prozent Wachstum. 2022 lag das Wachstum noch bei 3,4 Prozent, 2021 bei 6,2 Prozent

Risiken für die Weltwirtschaft bestehen allerdings weiter – unter anderem eine Eskalation im Krieg Russlands gegen die Ukraine und durch eine höhere Inflation. Auch weitere Coronavirus-Infektionswellen in China könnten die Lage verschlechtern, ebenso eine starke Abkühlung auf dem dortigen Immobilienmarkt.