F: Zweiter großer Protesttag gegen Pensionsreform

Am zweiten großen Protesttag gegen die geplante Pensionsreform gibt es bereits starke Beeinträchtigungen im öffentlichen Verkehr. Die Pariser Metro verkehrte nur sporadisch. Zwei von drei Verbindungen mit dem Hochgeschwindigkeitszug TGV fielen aus. Die Hälfte aller Volksschullehrerinnen und -lehrer wird nach Gewerkschaftsangaben nicht unterrichten.

Die Stromproduktion sank in den Morgenstunden um 4,4 Prozent, da sich Arbeiter in Kraftwerken den Ausständen angeschlossen hatten. Der Energieriese TotalEnergies stellte die Auslieferung von Ölprodukten ein.

Hinweisschild am Bahnhof Montparnasse in Paris weist auf den heutigen Streik hin
Reuters/Sarah Meyssonnier

Die wichtigsten Gewerkschaften haben gemeinsam zu Demonstrationen aufgerufen. Die französische Regierung will das Pensionseintrittsalter bis 2030 von 62 auf 64 Jahre anheben. Premierministerin Elisabeth Borne bezeichnete die Erhöhung des Pensionsalters gestern als „nicht verhandelbar“. Die Reform umfasst auch eine Anhebung der Mindestpension auf 1.200 Euro. Zudem soll die Beschäftigung von Senioren und Seniorinnen gefördert werden.

Am ersten Protesttag am 19. Jänner waren mehr als eine Million Menschen auf die Straße gegangen. Für Präsident Emmanuel Macron ist die Pensionsreform eines der wichtigsten Vorhaben seiner zweiten und letzten Amtszeit.