HRW verurteilt Landmineneinsatz

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) hat den breitgefächerten Einsatz verbotener Landminen in der Ukraine kritisiert. „Die Ukraine sollte den mutmaßlichen Einsatz Tausender mit Raketen abgefeuerter Antipersonenminen durch ihr eigenes Militär in und um die ostukrainische Stadt Isjum untersuchen, die während der russischen Besatzung des Gebiets verstreut wurden“, hieß es heute in einer Mitteilung von HRW.

Isjum monatelang russisch besetzt

Isjum war von April bis September von russischen Truppen besetzt gewesen. Zugleich wird das russische Militär für das Auslegen solcher Minen kritisiert. Nach Angaben von HRW geht es um die Streuung von Antischützenminen durch Raketen und Artillerie.

Diese Minen könnten nicht zwischen Soldaten und Zivilistinnen und Zivilisten unterscheiden, erklärte Steve Goose, der Direktor der Abteilung Waffen bei der Organisation.

„Die russischen Streitkräfte haben wiederholt Antipersonenminen eingesetzt und im ganzen Land Gräueltaten begangen. Das rechtfertigt jedoch nicht den ukrainischen Einsatz dieser verbotenen Waffen.“ Die Minen würden zur Vertreibung von Zivilistinnen und Zivilisten führen, die Landwirtschaft und die Lieferung humanitärer Güter behindern.

Laut Ukraine dreifache Fläche Österreichs vermint

Anfang Jänner hatte der ukrainische Ministerpräsident Denys Schmyhal beklagt, dass die Ukraine durch den russischen Angriffskrieg zum größten Minenfeld der Welt geworden sei. Seinen Angaben nach sollen 250.000 Quadratkilometer des Landes minenverseucht sein – das entspräche etwa der dreifachen Fläche Österreichs.