Acht Leichen in Boot vor Lampedusa

Auf einem Boot mit Geflüchteten, das von einem Patrouillenboot der italienischen Küstenwache auf dem Weg nach Lampedusa gerettet wurde, sind acht Leichen gefunden worden, darunter jene von drei Frauen. Eine von ihnen war schwanger, berichteten die italienischen Behörden laut Medienangaben heute. Zwei Personen werden vermisst. Das Boot befand sich in maltesischen Gewässern.

An Bord des Bootes befanden sich 46 Personen. Die Überlebenden waren nass und dehydriert, berichtete die Küstenwache. Die acht Menschen sollen an Kälte und Hunger gestorben sein. Die aus afrikanischen Ländern stammenden Überlebenden berichteten, dass sie am Samstag um 3.00 Uhr mit einem Boot von Sfax in Tunesien aufgebrochen waren, nachdem sie monatelang in der Küstenstadt Mahdia festgehalten worden waren.

Die Geretteten erzählten, dass sich an Bord des Bootes auch eine Frau befand, deren vier Monate altes Baby erfroren sei. Die Mutter soll die Leiche des Kindes ins Meer geworfen haben.

„Ich richte einen Appell an Ministerpräsidentin Giorgia Meloni. Die Regierung sollte uns bei der Bewältigung dieser großen Tragödie nicht allein lassen. Helfen Sie uns, so kommen wir nicht mehr weiter“, sagte der Bürgermeister Lampedusas, Filippo Mannino. Die Leichen wurden in die kleine Leichenhalle des Friedhofs der Insel gebracht.