Belgiens Notenbankchef erwartet weitere Zinserhöhung

Die Europäische Zentralbank (EZB) wird im Kampf gegen die hohe Inflation aus Sicht von Belgiens Notenbankchef Pierre Wunsch ihre Schlüsselzinsen auch nach März weiter anheben müssen.

Ein wichtiger Bestimmungsfaktor für das finale Gipfelniveau der Zinsen sei die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Preise für Energie, Lebensmittel, Alkohol und Tabak herausgerechnet sind, sagte das EZB-Ratsmitglied heute.

„Wenn die Kerninflation hartnäckig bleibt, wenn wir weiterhin eine Kerninflationsdynamik in der Nähe von fünf Prozent sehen, wäre für mich eine Endrate von 3,5 Prozent ein Minimum“, sagte Wunsch. „Aber ich möchte keine Zahl nennen, die nicht von den eingehenden Daten abhängig ist.“

„3,5 Prozent“ über Börsenerwartungen

Aktuell wird an der Börse davon ausgegangen, dass der Einlagensatz, den die Geldhäuser für das Parken überschüssiger Gelder von der Notenbank erhalten, bis Juli auf 3,35 Prozent angehoben wird und dann erst einmal pausiert. Die Schätzung von Wunsch liegt damit über den Börsenerwartungen.

Die allgemeine Inflationsrate war zwar im Jänner von 9,2 Prozent auf 8,5 Prozent zurückgegangen. Die Kerninflation verharrte aber bei 5,2 Prozent. Das bereitet den Währungshütern Sorge. Denn sie wollen unbedingt vermeiden, dass sich der zugrunde liegende Preisdruck im Euro-Raum verstetigt.