Nach Kritik an „Licht ins Dunkel“: ORF lud zu rundem Tisch

Nach von Menschen mit Behinderung geäußerter Kritik an „Licht ins Dunkel“ hat sich ORF-Chef Roland Weißmann gestern mit Vertreterinnen und Vertretern der Behindertenverbände sowie des Vereins „Licht ins Dunkel“ über die Zukunft der Spendenaktion ausgetauscht.

Konkrete Änderungen wurden nicht fixiert. Jedoch wurde festgehalten, dass man die Kritik sehr ernst nehme und in die Weiterentwicklung einfließen lassen wolle. Weiterer strukturierter Austausch ist geplant.

„Inklusion, Barrierefreiheit und Solidarität sind für den ORF zentrale Anliegen, die er in seinen Programmen versucht, bestmöglich umzusetzen. ‚Licht ins Dunkel‘ leistet einen wichtigen Beitrag dazu, aber selbstverständlich nehmen wir die Kritik sehr ernst und werden sie gemeinsam mit unseren Partnern vom Verein ‚Licht ins Dunkel‘ in die Weiterentwicklung einfließen lassen“, wurde Weißmann in einer Aussendung zitiert.

„Berechtigte Anliegen“ berücksichtigen

Auch Kurt Nekula, Präsident von „Licht ins Dunkel“, bekräftigte, die bestehenden Formate weiterentwickeln zu wollen, um die „berechtigten Anliegen der Betroffenen“ zu berücksichtigen.

An dem runden Tisch im ORF nahmen etwa Martin Ladstätter, ORF-Publikumsrat im Vertretungsbereich Behinderte Menschen, und Rudolf Kravanja, Präsident des Bundesverbands für Menschen mit Behinderungen (ÖZIF), teil. Beide orteten Verbesserungsbedarf. Ladstätter sprach von einem Anstoß, „Licht ins Dunkel“ in eine „gesellschaftlich noch relevantere Aktion zu wandeln“.

Ausschlaggebend für die Diskussion um „Licht ins Dunkel“ war eine im November des Vorjahres veröffentlichte Dokumentation der inklusiven Onlineplattform „andererseits“. Darin wird bemängelt, dass Menschen mit Behinderung etwa im Rahmen der großen ORF-„Licht ins Dunkel“-Gala zu Weihnachten als Bittstellerinnen und Bittsteller dargestellt und Behinderung als etwas Schlechtes gezeigt wird. Politikerinnen und Politikern sowie Unternehmen werde eine breitenwirksame Bühne geboten, während die UNO-Behindertenrechtskonvention ihrer Umsetzung harrt.